Zahlungen mit Krypto sind auch während des Bärenmarktes ungebrochen hoch, wie der Geschäftsführer des Zahlungsdienstleisters CoinGate berichtet. Dennoch gibt es Veränderungen. Die Art der genutzten Kryptowährungen hat sich verändert.

Krypto-Zahlungsdienstleister CoinGate wächst während des Bärenmarktes

CoinGate ist ein litauischer Krypto-Zahlungsdienstleister, der bereits seit 2014 in der Branche aktiv ist. Neben Coinpayments gehört das Unternehmen zu den populärsten Anbietern seiner Art.

CoinGate-Geschäftsführer Justas Paulius steht in einem Interview mit Finbold Rede und Antwort. Dort erklärt er: Der Krypto-Zahlungsdienstleister wächst auch während des Bärenmarktes weiter.

Vor allem ein neu erschlossener Sektor trifft in der Krypto-Szene auf grosse Beliebtheit: Die Krypto-Geschenkkarten. Weil die native Akzeptanz von Bitcoin und Co. in vielen Ländern immer noch sehr schlecht ist, verkaufen Dienstleister Geschenkkarten verschiedener Geschäfte gegen Krypto.

Dank der Geschenkkarten lässt sich dann auch im örtlichen Supermarkt oder beim lokalen Elektronikhandel einkaufen.

Unser Geschenkkartengeschäft wächst jeden Monat. Natürlich gibt es viele verschiedene Faktoren, die beim Wachstum eine Rolle spielen, und die Akzeptanz ist einer davon.

Erklärt Paulius. Aktuell konzentriert man sich vor allem darauf, das Angebot an Geschenkkarten stetig zu erweitern. Schweizer Kunden können beispielsweise Geschenkkarten für Ikea, Flixbus oder H&M erwerben. Angebote für dutzende weitere Geschäfte stehen zur Verfügung.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl an Onlineshops, die CoinGate verwenden, um ganze 80 Prozent. Beeindruckend ist dieser Anstieg vor allem deshalb, weil bereits im November 2021 der Bärenmarkt einsetzte.

Fallen die Kurse der digitalen Anlagen, nimmt üblicherweise das allgemeine Interesse und die Nutzung von Kryptowährungen ab.

Krypto-Nutzer setzen während des Bärenmarktes auf Stablecoins

Eine Abnahme der Krypto-Zahlungen kann CoinGate nicht feststellen – und das, obwohl der Bitcoin von seinem Allzeithoch im November 2021 ganze 75 Prozent entfernt ist. Paulius bemerkte wohl aber, dass sich das Nutzungsverhalten der Krypto-Enthusiasten verändert.

Wir haben definitiv eine Veränderung im Verhalten der Menschen festgestellt. Obwohl der Kryptomarkt um mehr als die Hälfte geschrumpft ist, haben die Leute die Häufigkeit ihrer Käufe nicht wirklich reduziert. Allerdings haben sie sich ein wenig von volatilen Kryptos auf Stablecoins verlagert.

Kryptowährungen können sich allmählich etablieren

Paulius bemerkt zudem ein steigendes Interesse an Krypto seitens etablierter Geschäfte. Auch untereinander wollen Unternehmen immer öfter Geld in Form von Kryptowährungen versenden, statt auf klassische Methoden zurückzugreifen. Grund dafür ist die schnelle Abwicklungszeit im Vergleich zu vielen älteren Varianten.

Dieser Trend gilt auch für Finanzinistitutionen, denen CoinGate inzwischen eine eigene Version seines Dienstes bereitstellen kann. Dort verringert man die technologischen und regulatorischen Hürden, wie der Geschäftsführer erklärt.

CoinGate verlangt von seinen Geschäftskunden identifizierende Dokumente. Diesen Prozess benannt man als Know Your Business (KYB) – ähnlich zu KYC. Dadurch will man Betrug verhindern. Die Installation eines Plugins zur Integration von CoinGate stellt hingegen eine deutlich geringere Hürde dar.

Technisch versiertere Betriebe verwenden aufgrund der Nutzungsgebühr in Höhe von einem Prozent meist lieber die eigenverantwortliche Alternative BTCPay Server. Ein Vertrauen in Dritte ist dort nicht nötig. Zusätzlich entfällt auch die Blockchain-Analyse, die CoinGate durchführt.

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