Iran und Russland arbeiten Berichten zufolge zusammen, um gemeinsam einen neuen, durch Gold gedeckten Stablecoin herauszugeben. Dies verriet Alexander Brazhnikov, Direktor der «Russian Crypto Industry and Blockchain Association», gegenüber der lokalen Nachrichtenagentur «Vedomosti». Den Meldungen zufolge plant die iranische Zentralbank ein Stablecoin-Projekt mit Russland zu entwickeln. Es soll internationale Transaktionen anstelle von Fiat-Währungen wie dem US-Dollar, dem russischen Rubel oder dem iranischen Rial ermöglichen. Brazhnikov erklärte, dass der zur Diskussion stehende Stablecoin auf Gold basieren wird. Der Erklärung zufolge soll der auf Gold basierende Stablecoin in einer Sonderwirtschaftszone in Astrachan verwendet werden. Hier akzeptiert Russland in der ersten Phase iranische Waren.

Duma bestätigt Stablecoin-Projekt – aber…

Die von Brazhnikov angekündigte Studie über Stablecoins wurde auch von Anton Tkachev, einem Mitglied des Ausschusses für Informationspolitik, Informationstechnologie und Kommunikation in der Duma, dem Unterhaus des russischen Parlaments, bestätigt. Tkatschow bejahte zwar, dass das Projekt mit Iran auf der Tagesordnung steht. Jedoch sagte er, dass es im Parlament erst nach der vollständigen Fertigstellung der Kryptowährungsvorschriften in Russland bewertet werde. Dieser Aussage zufolge könnte sich der Umlauf des möglichen Stablecoins mit Iran also bis zum nächsten Jahr verzögern.

Obwohl die russische Zentralbank ihre Haltung gegenüber Kryptowährungen angesichts der in den letzten Monaten gegen das Land verhängten Sanktionen aufgeweicht hat, befürworten sie deren Verwendung im Land nicht (zu den Details auf CoinPro.ch). Beamte der Zentralbank sind jedoch der Ansicht, dass die Verwendung von Kryptowährungen bei Aussenhandelstransaktionen angemessen sein könnte.

Russland & Iran wollen mit Stablecoin Sanktionen umgehen

Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine verhängten die USA und die westlichen Länder harte Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Darüber hinaus ist Unternehmen der Handel mit Kryptowährungen mit russischen Bürgern und Unternehmen verboten. Andererseits ist der Iran ein Land, das seit langem mit dem US-Embargo zu kämpfen hat. Beide Länder haben von Zeit zu Zeit die Möglichkeit geschaffen, Kryptowährungen zu verwenden, um Sanktionen zu umgehen.

Unter diesen Ländern hat der Iran einen Schritt nach vorne gemacht und im vergangenen Jahr seine erste Aussenhandelstransaktion mit einer Kryptowährung durchgeführt (CoinPro.ch berichtete). In der gegenwärtigen Situation könnte der Umlauf einer goldindizierten Kryptowährung unter der Kontrolle der beiden Länder als neuer Geldtransfer-Kanal mit anderen Ländern gefragt sein. Die im weiteren Verlauf das Potenzial haben, sich diesem System später anzuschliessen. Denn: Im November letzten Jahres waren bereits Gerüchte aufgekommen, dass Russland und Kuba bald mit Krypto handeln wollen würden (zum Artikel auf CoinPro.ch). (mck)

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