Gestern begann der erste Verhandlungstag der Anklage gegen SBF. Vor Gericht plädiert der FTX-Gründer auf nicht schuldig. Die Behörden machten ihm weitere Einschränkungen, nachdem es zu Geldtransfers aus den Wallets der FTX-Gruppe kam. Weitere Verhandlungen finden erst im Oktober statt.

Anklage gegen SBF: FTX-Gründer plädiert auf nicht schuldig

Sam Bankman-Fried (meist SBF) gründete sein Trading-Unternehmen Alameda Research im Jahr 2017. 2019 folgte die Gründung seiner Krypto-Börse FTX. Durch die Kooperation der beiden Unternehmen, die zur FTX Group gehörten, veruntreute er Kundeneinlagen in Höhe von über zehn Milliarden US-Dollar.

Damit finanzierte er vor allem risikoreiches Trading, Investitionen in weitere Firmen oder er verwendete die Anlagen als Schmiergeld für Politiker. Im November kollabierte das Konstrukt, nachdem es zu massenhaften Abhebungen der Kunden kam, die Konkurrent Binance durch kritische Aussagen verursachte.

SBF gilt logischerweise als der Strippenzieher der Betrugsmasche. Die Bahamas lieferten den US-Amerikaner im Dezember an die USA aus. Dort klagt ihn die Staatsanwaltschaft des New Yorker Süddistrikts in acht Punkten an. Zu den Vorwürfen gehören Telekommunikationsbetrug, Geldwäsche, Verschwörung zum Betrug an den USA und die Missachtung der Wahlkampffinanzierungsgesetze.

In allen der insgesamt acht Anklagepunkte plädiert SBF auf “nicht schuldig.” Das geht aus einem Bericht von Reuters hervor. Der FTX-Gründer widerspricht damit direkt den Geständnissen, die seine engsten Kollegen Gary Wang und Caroline Ellison kurz vor Weihnachten ablegten. Die beiden bekannten sich schuldig.

FTX-Gerichtsverhandlungen könnten für Drama sorgen

Beobachter glauben, es wird künftig zu einer Schlammschlacht zwischen den Mitgliedern der ehemaligen FTX-Führungsetage kommen. SBF behielt seinen Kurs nach dem Crash seines Unternehmens bei und beschwor bis auf einen kleinen Ausrutscher stets seine Unschuld.

Bis es zu weiteren Verhandlungen kommt, werden noch einige Monate vergehen. Das Gericht in Manhattan legte die nächste Verhandlung auf den 2. Oktober 2023. An diesem Tag soll ein vierwöchiger Prozess beginnen.

Dann werden Ellison und Wang wahrscheinlich konkret gegen SBF aussagen. Dadurch hoffen sie auf eine Strafmilderung. Sie zeigten sich bereits zu Kooperationen mit den Behörden bereit. Ryan Salame war der Stellvertreter von SBF. Auch er lieferte seinen ehemaligen Chef bereits an die Behörden aus.

SBF behauptet, die verschwundenen Kundeneinlagen habe man aus der Sicht verloren. Ellison erklärte der Staatsanwaltschaft jedoch, man habe die Gelder entwendet und dann bewusst vertuscht.

Die drei Hauptangeklagten sind aktuell alle auf freiem Fuss. SBF konnte sogar eine der höchsten Kautionen der Geschichte auslösen und hält sich seitdem unter Hausarrest in Kaliforniens Palo Alto auf.

Wird der US-Amerikaner in allen Punkten schuldig gesprochen, erwartet ihn eine Haftstrafe von bis zu 115 Jahren.

Entwendet SBF Gelder von Alameda und FTX?

Vor wenigen Tagen geraten SBF und seine Firmen erneut in den Fokus der Krypto-Szene. Plötzliche Abverkäufe von Solana und ERC-20 Token werfen Fragen auf. Welche Person verkauft die Anlagen und aus welchem Grund?

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Eine der Thesen: SBF erlangte Zugriff auf Hot Wallets der Unternehmen und will sich nun Rücklagen sichern. Konkrete Beweise dafür, dass er der Täter ist, gibt es bislang jedoch nicht. Er erklärte:

Nichts davon bin ich. Ich bewege keine dieser Gelder und könnte sie auch nicht bewegen; ich habe keinen Zugang mehr zu ihnen.

SBF vermutet, dass die Transfers durch offizielle Stellen ausgelöst werden. Unterdessen sank der Kurs betroffener Anlagen deutlich. Besonders hart traf es Solana. Die FTX-Gruppe hatte noch im November ein Vermögen von über 48 Millionen SOL. Nun besteht die Angst, diese Anlagen könnten abverkauft werden und den Markt fluten.

Der zuständige Richter, Lewis Kaplan, erlässt wegen des Vorfalls neue Einschränkungen. SBF darf keinen Zugriff mehr auf Gelder der FTX-Gruppe erlangen.

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