Im Gerichtsverfahren gegen den FTX-Gründer kommen Details über SBF ans Licht. Statt womöglich zum jahrelangen Häftling zu werden, hatte der 31-Jährige das Ziel, US-Präsident zu werden. Seine ehemals enge vertraute, Caroline Ellison, gab auch weitere interessante Tatsachen bekannt.
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Präsident statt Häftling? Details über SBF kommen ans Licht
Im Prozess um den ehemaligen FTX-Geschäftsführer Sam Bankman-Fried (SBF) kommen neue Details ans Licht. Ziel des 31-Jährigen sei es langfristig gewesen, Präsident der USA zu werden – das erläuterte zuletzt die ehemalige Alameda-Chefin Caroline Ellison.
Ellison und Bankman-Fried lernten sich 2015 beim Trading-Unternehmen Jane Street Capital kennen. Damals war SBF unter anderem als Lehrer für Praktikanten tätig, zu denen Ellison gehörte. 2017 gründete der nun Angeklagte mit Alameda Research seine eigene Trading-Firma, deren Geschäftsführung Ellison im August 2022 übernahm.
Nur wenige Monate später kam es zum FTX-Crash. Ellison und Bankman-Fried spielen in der Misere die Hauptrollen. Neben einer engen geschäftlichen Beziehung verband die beiden jedoch auch eine Liebesbeziehung, die mal mehr, mal weniger intensiv war.
Wegen der engen Verbindung der beiden konnte Ellison viel über die Ziele von SBF vor Gericht preisgeben. Bankman-Fried ist sehr stark an Politik interessiert. Neben der Einflussnahme durch politische Schmiergelder, die er auf verschiedenen Wegen an US-Politiker verteilte, sei auch ein politisches Amt sein Traum gewesen.
Die angestrebte Position als US-Präsident dürfte inzwischen in weite Ferne gerückt sein. Aktuell drohen dem angeklagten SBF bis zu 115 Jahre Haft.
Bankman-Fried hatte volle Kontrolle über Alameda
Laut Ellison hatte Bankman-Fried zu jeder Zeit die volle Kontrolle über die FTX-Gruppe. Obwohl sie seit August 2022 die offizielle Geschäftsführerin des Trading-Unternehmens Alameda Research war, folgte sie den Vorgaben von SBF.
“Er wies mich an, Verbrechen zu begehen”, erklärte Ellison gestern vor Gericht, wie Inner City Press berichtet.
Genau wie ihre Kollegen, Gary Wang und Ryan Salame, bezeichnet sie ihren ehemaligen Liebhaber als Strippenzieher der massiven Untreue, die FTX begangen hat. Ihrer eigenen Einschätzung nach wurden Kundeneinlagen in Höhe von 14 Milliarden US-Dollar missbraucht.
All das sei aus einem grösseren politischen Kalkül heraus geschehen. SBF habe ihr gegenüber das Ziel geäussert, durch Geld politischen Einfluss zu nehmen. Und “FTX ist eine gute Quelle für das nötige Kapital”, habe er gesagt.
“Er war aber derjenige, der das System aufgesetzt hat”, um durch die wechselseitige Beziehung zu Alameda weitere Profite zu generieren, erklärte Ellison. Öffentlich präsentierte sich SBF lange als “effektiver Altruist”, der das Gemeinwohl möglichst vieler Lebewesen im Sinn habe.
Nach dem FTX-Crash erklärte er dann hingegen, er habe sich in der Öffentlichkeit absichtlich so positioniert, um die Sympathie der Masse zu erlangen.
Wie genau verdiente Alameda Research Geld?
Bekannt ist, dass Alameda die FTX-Kundeneinlagen verwendete, um durch Trading Geld zu verdienen. Hinzu kamen Leihgaben des Kreditgebers Genesis. Wie genau machte die Firma aber ihre Profite?
Auch dazu äusserte sich Ellison. Demnach habe man sich vor allem auf den US-Dollar-Stablecoin Tether (USDT) fokussiert. Um zu verstehen, wie sich mit USDT Geld verdienen lässt, muss man zunächst die Funktionsweise des Stablecoins verstehen.
Das Unternehmen Tether macht die Erstellung (das Minting) seiner Token schwer. Um USDT zu erstellen, muss der Interessent mindestens 100.000 US-Dollar einzahlen und eine Gebühr von 0,1 Prozent zahlen. Hinzu kommt ein Identifizierungsprozess und eine weitere Gebühr von 150 US-Dollar.
Aufgrund dieses Prozesses wird USDT auf Handelsplätzen meist geringfügig über dem exakten US-Dollar-Wert gehandelt. Alameda nutzte diese Eigenheit, um riesige Mengen an USDT zu erschaffen und anschliessend auf FTX oder anderen Krypto-Börsen zu verkaufen.
Das dafür nötige Kapital bezog man aus den Kundeneinlagen von FTX. Die betroffenen Kunden wussten von diesen Vorgängen nichts. Coinbase-Direktor Conor Grogan glaubt, dass Alameda für die Erstellung von fast 40 Milliarden USDT verantwortlich ist. Aktuell entspricht das einem Anteil von 47 Prozent der Umlaufversorgung.
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Eine weitere zentrale Einnahmequelle war der Cross-Exchange Arbitragehandel. Zwischen verschiedenen Krypto-Börsen variierende Preise nutzte Alameda, um Kryptowährungen gewinnbringend zu kaufen und zu verkaufen.
Zudem organisierte Alameda Einnahmen durch Investments in junge Firmen, die meist in der Kryptobranche tätig waren.
SBF fürchtete Einschnitt durch Binance
Bereits 2021 habe SBF Ellison im Vertrauen seine Sorgen vor Binance mitgeteilt. Die grösste Krypto-Börse der Welt “mache Stunk”, wenn sie als Anteilseigner nicht bald aus FTX herausgedrängt werde, so SBF.
Deshalb investierte FTX eine Milliarde US-Dollar, um Anteile im Besitz des Binance-Geschäftsführers Changpeng Zhao zurückzukaufen. Auch das dafür genutzte Kapital war Eigentum von FTX-Kunden.
Ein späterer Tweet des Binance-Gründers führte zur Massenpanik, die wiederum den FTX-Crash auslöste.