Bitcoin-Legende Roger Ver wurde am Wochenende in Spanien verhaftet. Hinter der Festnahme stecken Forderungen der US-Regierung. Der Unternehmer habe demnach Steuerbetrug begangen und so 48 Millionen US-Dollar hinterzogen. Ver erhielt durch seine offensive Werbung für BTC in den Anfangsjahren den Spitznamen Bitcoin Jesus.
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Darum wurde Bitcoin-Legende Roger Ver in Spanien verhaftet
Bitcoin-Legende Roger Ver wurde am Wochenende in Spanien verhaftet – das geht aus öffentlichen Dokumenten der US-Justiz hervor. Die USA waren es, welche die Verhaftung des ehemaligen US-amerikanischen Staatsbürger veranlasst hatten.
“Die USA werden die Auslieferung Vers beantragen, damit er sich in den Vereinigten Staaten vor Gericht verantworten muss”, heisst es in einer Pressemitteilung.
Ver äusserte über viele Jahre hinweg Kritik an der US-Politik und legte 2014 daher seine US-Staatsbürgerschaft nieder. Neben China sind die USA das einzige Land der Erde, das Staatsbürger ungeachtet weiterer Umstände weltweit besteuert.
Bei der Niederlegung seiner US-Staatsbürgerschaft sei Ver laut Anklage jedoch mit unlauteren Mitteln vorgegangen, um Steuern zu hinterziehen. So sind Kapitalertragssteuern sowie eine sogenannte Exit Steuer angefallen, die Ver angeblich nicht vollständig bezahlte.
Bei seiner letzten Steuerzahlung habe er seine Steuerberater und Anwälte demnach über das tatsächlich vorhandene Vermögen getäuscht und habe dieses kleiner dargestellt als es in Wirklichkeit war.
Ver habe persönlich sowie über seine zwei Unternehmen MemoryDealers und Agilestar demnach insgesamt rund 131.000 BTC besessen. 58.000 dieser Coins habe Ver komplett verschwiegen und somit vor einer Besteuerung bewahrt. In seiner Steuererklärung habe er die dargelegten BTC darüber hinaus unter ihrem eigentlichen Wert dargestellt.
2017 habe er die Bitcoin seiner Unternehmen in persönlichen Besitz genommen, einen Anteil für 240 Millionen US-Dollar verkauft und versäumt, diese zu versteuern. Dazu sei er verpflichtet gewesen, da MemoryDealers und Agilestar in den USA registriert waren. Laut US-Justiz besteht deshalb ein Säumnis von 48 Millionen US-Dollar.
Warum die Szene mit harscher Kritik reagiert
Die Krypto-Szene reagiert auf die Verhaftung Vers in Spanien auf den sozialen Netzwerken mit harscher Kritik. Dort lassen sich mittlerweile viele verschiedene Kommentare finden, die ihre Unterstützung für den 45-Jährigen bekunden.
Einige Nutzer vermuten, dass Ver zum Opfer der US-amerikanischen Politik geworden ist. Das aktuelle Biden-Kabinett gilt als kryptofeindlich. Als prominente Person der Kryptobranche könnte Ver in Verbindung zu vielen gescheiterten Unternehmungen stehen und deshalb in den Fokus der Behörden gerückt sein – etwa durch Verbindungen zu 3AC, Binance oder Genesis.
Einigen Nutzern stösst vor allem die Tatsache übel auf, dass die USA ihre Vorwürfe erst zehn Jahre nach dem angeblichen Verstoss durchsetzen. Der deutsche Unternehmer Kim Dotcom glaubt, dass die US-Behörden an Ver ein Exempel statuieren möchten.
Ver äusserte sich immer wieder kritisch über die Rolle der US-Regierung für die globale Entwicklung. So kritisierte er die von den USA geführten Kriege und sprach sich negativ über die Verfolgung von Dissidenten wie Edward Snowden oder Julian Assange aus.
Bild: OFFICIAL LEWEB PHOTOS via Flickr