Zwei Tage, nachdem sich Gerüchte verbreiten, ist es nun gewiss. Genesis stellt einen Insolvenzantrag im US-Bundesstaat New York. Partner des Krypto-Lenders werten die Aktion tatsächlich als Ausflucht.

Genesis stellt Insolvenzantrag in New York

Genesis Global stellt heute einen offiziellen Insolvenzantrag im US-Bundesstaat New York, wie die Financial Times berichtet. Der Krypto-Lender ist ein Firmenkonglomerat aus über 200 Einzelbetrieben und galt über die vergangenen Monate als grösstes Risiko für den Kryptomarkt.

Schon kurz nach dem Zusammenbruch der Krypto-Börse FTX kamen Gerüchte über eine angebliche Insolvenz auf. Kritiker waren sicher: Nun gerät auch das Damoklesschwert selbst, die Risikokapitalgesellschaft Digital Currency Group ins Straucheln. Dieser gehört Genesis.

Gleichzeitig gehört die DCG zu den grössten individuellen Kapitalnehmern, die Genesis bediente. Etwa 1,675 Milliarden US-Dollar sollen an die DCG geflossen sein. Genesis machte laut eigenen Angaben Geschäfte mit etwa 100.000 Partnern und konnte Auszahlungen in Höhe von drei Milliarden US-Dollar seit einem Auszahlungsstopp im November nicht mehr abwickeln.

Genesis will das Insolvenzverfahren laut eigenen Aussagen nutzen, um eine Restrukturierung des Unternehmens zu bewältigen, wonach man sich eine profitable Zukunft erhofft. Aktuell verfügt der Betrieb über ein Restvermögen von 150 Millionen US-Dollar. Damit glaubt man, die nötige Umstrukturierung hinreichend finanzieren zu können.

Binance lehnt Investitionen in Genesis ab

Über die letzten Wochen versuchte Genesis, Kreditgeber zu finden. Offenbar wollte man dem Insolvenzverfahren auf diese Weise ausweichen. Dafür kontaktierte man auch Krypto-Börse Binance.

Binance ist das grösste Unternehmen der Kryptobranche und vereint seit November 2022 ein Handelsvolumen von mehr als zwei Dritteln. Schon zuvor wickelte man mehr als die Hälfte aller Krypto-Trades ab, nach dem Kollaps des Konkurrenten FTX festigte sich die Position des Unternehmens allerdings noch weiter.

Binance war laut Angaben der Financial Times nicht an einer Übernahme von Genesis interessiert.

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Gemini kündigt rechtliche Konsequenzen an

Erst gestern berichtet CoinPro über Gerüchte, die besagten, dass Genesis noch diese Woche seine Insolvenz anmelden würde. Die unbekannten Informanten behielten recht. Zusätzlich kamen Gerüchte auf, laut denen das Insolvenzverfahren ein strategisches Manöver ist, dass den Mutterkonzern Digital Currency Group vor weiteren Konsequenzen schützen soll.

Tatsächlich äussert ein erster Vertreter der Kryptobranche öffentlich diese Vermutung. Es handelt sich um Cameron Winklevoss. Er kündigt bereits rechtliche Folgen für die DCG und deren Geschäftsführer Barry Silbert an.

Silbert und seine DCG würden demnach versuchen, sich hinter einem Insolvenzverfahren zu verstecken. Übeltäter müssten aber zur Rechenschaft gezogen werden, erklärt Winklevoss. Deshalb, so schreibt der Geschäftsführer der Krypto-Börse Gemini, seien Klagen unausweichlich.

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