Das amerikanische Wirtschaftsmagazin Forbes veröffentlichte zum ersten Mal die „Forbes Crypto Awards“. Dies wird bei vielen Ausgezeichneten für Freude sorgen, aber nicht jeder wird froh darüber sein, auf der Liste zu stehen.

Die Siegerliste wurde in Absprache mit Anthony Pompliano zusammengestellt, der bei Morgan Creek und seinem kürzlich gestarteten Unternehmen Pomp Investments zwei Kryptofonds mit einem Vermögen von 1,5 Milliarden US-Dollar verwaltet.

Krypto-Person des Jahres: Jerome Powell

Als Person des Jahres wurde der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, ausgezeichnet. Um zu verhindern, dass die US-Wirtschaft unter dem Druck der Pandemie zusammenbricht, liess Powell die US-Notenbank eine Rekordmenge an Staatsanleihen aufkaufen und effektiv mehr als 3 Billionen US-Dollar an neuem Geld drucken. Die Fed druckte so viel Konjunkturgeld, dass die Zentralbank ihre Bilanz fast verdoppelte. Mit seiner „3-Billionen-Dollar-Marketingkampagne für Bitcoin“ ist Powell am Platz 1 der Forbes-Liste gelangt.

Das Venture-Unternehmen Pantera Capital bezeichnete diese Finanz-Injektion als „zwei Jahrhunderte Schulden in einem Monat“ und schuf damit ein Umfeld, in dem selbst zuvor skeptische Investoren und Wall Street-Wale wie Paul Tudor Jones und Stanley Druckenmiller damit begannen, Kryptowährungen ernst zu nehmen.

„Ich denke, dass Jerome Powell dies getan hat, weil er diese Lösung kurzfristig für die beste hielt, um die durch Pandemie ausgelöste Wirtschaftskrise zu lindern, doch mit diesem Zug wurde sowohl Privatanlegern als auch den grössten Institutionen der Welt deutlich gemacht, was sie in den nächsten ein oder zwei Jahrzehnten erwartet“, fügte Pompliano hinzu.

Forbes Crypto Awards für das beste Produkt geht an die Square’s Cash App

Im August 2018 gehörte Jack Dorseys Zahlungsriese Square im Wert von 96 Milliarden US-Dollar zu den ersten Mainstream-Unternehmen, die Bitcoin-Käufe in allen 50 US-Bundesstaaten ermöglichten. Bitcoin hat sich als wahrer Segen für das Unternehmen erwiesen, das im dritten Quartal allein mit diesem Vermögenswert einen Umsatz von 1,6 Milliarden US-Dollar erzielte – eine 11-fache Steigerung gegenüber dem Vorjahr.

„Ich denke eher, dass neue Benutzer ein gutes Signal für etwas geben, das nutzbar ist – nicht nur von den Krypto-Enthusiasten, sondern auch vom Alltagsmenschen, dem Mainstream“, kommentierte Pompliano.

Der faszinierendste Newcomer: Michael Saylor

Unter einer Reihe von Namen, die dieses Jahr zum ersten Mal Bitcoin kauften, hatte der CEO von MicroStrategy, Michael Saylor, für grösste Überraschung gesorgt. Saylor gab bekannt, dass sein kleines Unternehmen Bitcoin im Wert von 475 Millionen US-Dollar gekauft hatte. Damit wurde Bitcoin zum grössten Asset des börsennotierten Unternehmens.

Pompliano ist der Meinung, dass genau diese Kühnheit Saylor so faszinierend macht: „Er kam aus dem Nichts und er hat nicht nur die Bitcoin- und Kryptowelt in Brand gesteckt, sondern ist auch sehr schnell zu einem der Top-Bullen aufgestiegen“.

TOP-Investment Firma: Ark Invest

Nachdem Catherine Wood, CEO und Chief Investment Officer von Ark, im Laufe der Jahre mit vielen verschiedenen Kryptostrategien experimentiert hatte, hat sie den grössten Teil des direkten Bitcoin-Engagements ihres ETF-Unternehmens in einen einzigen Fonds für „innovative“ Vermögenswerte gemischt. Der Fonds ist in diesem Jahr um 150% gestiegen, und das verwaltete Vermögen von Ark ist auf 15 Milliarden US-Dollar gestiegen. Dies brachte nun auch die Auszeichnung im Rahmen der Forbes Crypto Awards.

„Cathie glaubte früh daran und war die erste Institution, die sich wirklich um den GBTC-Handel kümmerte. Sie hatte mit so vielen Sachen recht gehabt“, ergänzt Pompliano.

Das Projekt Libra (Diem)

Das Projekt Libra sorgte im Jahr 2019 für grosses Aufsehen in der Krypto-Szene, als Facebook ankündigte, dass das Projekt die Blockchain verwenden würde, um ein einzelnes Asset zu schaffen, das von einer Reihe globaler Währungen wie dem Dollar, dem Euro und dem Yen unterstützt wird.

Die ursprüngliche Idee war es, dass Libra von Zahlungsriesen wie Visa, PayPal, Mastercard und Stripe verwaltet wird. Doch der Gesetzgeber rief den Facebook-Chef Mark Zuckerberg vor dem US-Kongress, um sein Vorhaben zu erklären. Die meisten der bekanntesten Zahlungspartner von Facebook haben sich danach schnell zurückgezogen.

Nach vielen Kompromissen und Abweichungen von der ursprünglichen Vision soll anfangs 2021 nun eine abgespeckte Version des Libra-Projektes starten, die mittlerweile Ihren Namen in Diem geändert hat und vom US-Dollar eins zu eins unterstützt wird.

„Wir alle haben es unterschätzt, wie schnell und wie mächtig Regulierungsbehörden und Regierungen sein können, wenn sie sich für einen Angriff entscheiden“, sagt Pompliano, der vor 15 Jahren auch selbst bei Facebook arbeitete.

Forbes Crypto Awards im 2021: Der Trend wird sich fortsetzen

Nachdem Unternehmen, Finanzgiganten und Vermögensverwalter wie MicroStrategy, Square, Stone Ridge und Northern Trust, die Vermögenswerte Milliardenhöhe verwalten, ihre Pläne für die sichere Verwahrung von Kryptowährungen durch institutionelle Anleger bekannt gegeben haben, wird sich dieser Trend wahrscheinlich auch im nächsten Jahr fortsetzen.

„Ich denke, wir werden 2021 zusehen, wie sehr, sehr grosse Unternehmen Bitcoin in ihre Bilanz aufnehmen“, fügte Pompliano hinzu. Man darf also gespannt sein, wie die Preisträger für die Forbes Crypto Awards 2021 aussehen werden.

Original: Forbes Crypto

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