Coinbase wechselt nach Hongkong? Das wünscht sich zumindest ein Politiker der Sonderverwaltungszone, der internationale Krypto-Börsen einlädt, nachdem neue Gesetze wieder den Handel mit Kryptowährungen erlauben. Experten glauben, in China und Asien könnte eine Zeitenwende stattfinden.

Coinbase wechselt nach Hongkong?

Wechselt die US-amerikanische Krypto-Börse bald schon möglicherweise nach Hongkong? Tatsächlich ist der Marktführer des nordamerikanischen Staates seit einigen Monaten bestrebt, den globalen Einfluss zu erweitern, um trotz regulatorischer Konflikte in den USA geschäftsfähig zu bleiben.

Coinbase bemüht sich um die Eröffnung weiterer Niederlassungen in zumeist kleinen kryptofreundlichen Staaten. Ein Zerfall aufgrund feindlich gesinnter US-Behörden soll somit verhindert werden.

Beinahe zeitgleich erfolgte in China ein Wandel. Der teilautonome Staat Hongkong änderte die Gesetzeslage zugunsten der Kryptobranche. Seit diesem Juni ist der Handel von Kryptowährungen erlaubt. Krypto-Börsen sind nach einer Anmeldung bei den Behörden legal. Experten glauben, die Volksrepublik könnte die autonome Region dazu nutzen, neue Richtlinien zu erproben.

Inzwischen scheinen die Hongkonger Behörden ihre neuen Möglichkeiten nutzen zu wollen. Die Konflikte innerhalb der USA kommen da gerade recht.

Johnny Ng Kit-chong ist ein Mitglied des Hongkonger Legislativrats. Er lädt Krypto-Börsen über Twitter dazu ein, das jeweilige Hauptquartier nach Hongkong zu verlegen. Die Einladung gilt besonders Coinbase. Das US-Unternehmen ist eine der wenigen Krypto-Börsen, die nicht offiziell in einem Steuerparadies angemeldet sind.

“Ich lade hiermit alle weltweiten Betreiber von Handelsplattformen für virtuelle Vermögenswerte, einschließlich Coinbase, ein, nach Hongkong zu kommen, um offizielle Handelsplattformen zu beantragen und weitere Entwicklungspläne zu entwickeln. Bitte wenden Sie sich an mich und ich bin gerne bereit, Ihnen zu helfen.” So der Politiker.

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Zeitenwende zeichnet sich ab?

Hongkong setzte sich offenbar das Ziel, von den Fehlern anderer Jurisdiktionen zu lernen. Experten glauben, in der Volksrepublik China könnte sich durch den möglichen Erfolg von Hongkong eine Zeitenwende in puncto Kryptowährungen abzeichnen.

Hongkong stellt klare Richtlinien für Krypto-Unternehmen bereit, die online für jedermann in englischer Sprache einzusehen sind. Diese sollen unter anderem Insiderhandel und einen frühzeitigen Bankrott verhindern.

Krypto-Dienstleister benötigen in der Sonderverwaltungszone eine Lizenz und unterstehen dann der Aufsicht der Securities and Futures Commission (SFC). Anträge interessierter Firmen werden seit dem 1. Juni behandelt.

Tatsächlich könnte der Andrang gross sein. Mehrere bekannte Krypto-Börsen äusserten bereits Interesse an einer Lizenz – vor allem populäre asiatische Anbieter. Darunter befinden sich Huobi, Gate, OKX und die auf den Seychellen registrierte, aber von US-Amerikanern geführte Börse BitMEX.

“Internationale Kryptofirmen vollziehen einen regelrechten Ansturm auf die in Hongkong ansässigen Anleger, die aktiv in hochvolatile Produkte wie Optionsscheine und andere Derivatkontrakte investieren.” Erklärt Markus Thielen gegenüber Blockworks.

Thielen ist Forschungsleiter der Krypto-Analyseplattform Matrixport. Seiner Einschätzung nach will Hongkong zum asiatischen Krypto-Zentrum werden. Die kleine Sonderverwaltungszone habe dazu gute Chancen.

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