Der brandneue Base Token BALD geht in Windeseile durch die Decke. Kurze Zeit später verliert der Memecoin einen Grossteil seines Werts. Viele Nutzer vermuten Betrug. Ein Blockchain-Analyst deutet auf die Krypto-Börse FTX. Ein ehemaliges Führungsmitglied dürfte hinter der potenziellen Betrugsmasche stecken. Der Herausgeber wiegelt unterdessen ab. Betrug finde nicht statt.
BALD: Neue Betrugsmasche könnte mit FTX verbunden sein
Unter dem Namen BALD machte in den vergangenen Tagen eine neue Kryptowährung auf sich aufmerksam. Das Projekt fand als neuer Memecoin einigen Anklang am Kryptomarkt und erreichte eine Marktkapitalisierung von bis zu 85 Millionen US-Dollar.
Der Name (zu Deutsch kahl) bezieht sich auf den Coinbase-Gründer Brian Armstrong, der für seine auffällige Glatze bekannt ist.
Schon gestern dürfte das neue Projekt ein plötzliches Ende gefunden haben. Der Wert des Tokens kollabierte und erzeugte deshalb einige Kritik am Kryptomarkt. Nutzer beschwerten sich über einen Rug Pull. Demnach würde es sich um eine Betrugsmasche handeln.
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Bei einem Rug Pull verkauft der Herausgeber so viele Token wie möglich, die er sich vorher selbst gesichert hat. Ziel des Abverkaufs ist es, dem Projekt möglichst viel Liquidität zu entziehen, um so viel Profit wie möglich zu machen. Verbunden ist dieses Konzept meist mit vorherigen, grossen Versprechungen – und wird so zur Betrugsmasche.
BALD hatte auch deshalb für so viel Aufsehen gesorgt, da der Token auf dem Base Netzwerk basierte – einer Skalierungslösung für Ethereum, die von der bekannten Krypto-Börse Coinbase entwickelt wird.
Inzwischen nahm sich Igor Igamberdiev des Falles an. Igamberdiev ist Leiter der Forschungsabteilung des bekannten Market Makers Wintermute. Er ist überzeugt: Die neue Betrugsmasche um BALD ist mit der Krypto-Börse FTX verbunden, die nach massenhaften Betrug an eigenen Kunden Schlagzeilen machte.
Betrügerischer Memecoin stammt von Alameda
Der betrügerische Memecoin sei ein Projekt von Alameda Research oder eines ehemaligen Angestellten. Das Trading-Unternehmen ist die Schwesterfirma von FTX, die von der Krypto-Börse mit mehreren Milliarden US-Dollar an entwendeten Kundengeldern ausgestattet wurde, um gierige Investitionen vorzunehmen.
“Das ist definitiv jemand von Alameda, aber ich denke nicht, dass wir mit Sicherheit sagen können, dass es sich um Sam Bankman-Fried handelt (auch wenn er ein Psycho ist)”, schreibt der Blockchain-Forscher auf Twitter.
Gewissermassen würde BALD also in die Tradition von Alameda passen. Igamberdiev stellte aber nicht bloss wilde Spekulationen auf. Seine Behauptung stützt sich auf öffentliche Blockchain-Daten, die zeigen, dass der Kopf hinter BALD mit der Krypto-Börse FTX interagierte – und zwar mit denselben Daten, wie eine weitere Blockchain-Adresse, die zu Alameda gehört.
Dass diese Adresse nicht nur zufällig mit Alameda interagierte, sondern tatsächlich zu dem Trading-Unternehmen gehören dürfte, lässt sich an weiteren Transaktionen erkennen, welche die Adresse mit den Netzwerken und DeFi-Plattformen Oasis, 0x, dYdX, und Set Protocol vornahm. Die Adresse hantierte dabei mit mehreren Tausend Ethereum.
Umgerechnet handelt es sich dabei um rohe Geldmengen. Aktuell entsprechen 1.000 Ether etwa 1,8 Millionen US-Dollar. Gänzlich ausschliessen, dass hinter dem Betrug tatsächlich SBF steckt, könne man aber nicht.
Tatsächlich sollen einige Informationen darauf hinweisen, dass es sich um eine ehemalige Führungsperson innerhalb der FTX-Gruppe handelt. Blockchain-Daten belegen eine lange Involvierung am Kryptomarkt und eine tiefgreifende Expertise im Trading.
Sam Trabucco soll Krypto-Betrüger sein
Igamberdiev glaubt, dass Sam Trabucco der Krypto-Betrüger hinter den pseudonymen Blockchain-Adressen ist. Trabucco betätigte sich gemeinsam mit Caroline Ellison als Geschäftsführer von Alameda Research, bevor er seinen Posten im August 2022 verliess.
SBF hätte BALD laut Igamberdiev nur schwierig aufbauen können, da er mit einer Menge an Sperren und Verboten belegt ist. Dementsprechend wäre es SBF nicht gelungen, grosse Summen über identifizierte Konten auf zentralisierten Krypto-Börsen zu verschieben – all das tat die Person hinter BALD jedoch.
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Trabucco betätigt sich seit dem Zusammenbruch von FTX nicht mehr über sein persönliches Twitter-Konto und äusserte sich deshalb bislang auch nicht zu den Vorwürfen.
BALD-Gründer verbreitet Durchhalteparolen
Offenbar in der Absicht, weitere Gewinne mit seinem Memecoin zu erzielen, verbreitet der BALD-Gründer auf dem Twitter-Konto des Projekts noch immer Durchhalteparolen.
“Ich habe seit der Einführung keinen einzigen Token verkauft. Ich habe nur Liquidität hinzugefügt/entfernt und weiter eingekauft”, erklärt er auf Twitter, nachdem Vorwürfe laut wurden.
Anschliessend verbreitete er Meldungen, denen zufolge ein Exploit schuld am Einsturz der Kryptowährung sein soll. Ein Hacker hätte Zugriff auf LeetSwap erlangt und dort eine grosse Menge an Token entwendet.
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