Seit Anfang November rücken Krypto-Börsen zunehmend in den Fokus. Eine Auditierung des grössten Krypto-Marktplatzes belegt nun: Die Binance-Reserven der ältesten Kryptowährung decken die Verbindlichkeiten des Unternehmens gegenüber Kunden zu 101 Prozent.
Binance-Reserven endlich Verbindlichkeiten gegenübergestellt
Binance-Gründer CZ war es, der im November zum Proof of Reserves aufrief, nachdem es zum FTX-Crash kam. Inzwischen erweiterte er die Funktionen der Binance-Tochter CoinMarketCap, um Krypto-Nutzern mehr Transparenz zu bieten.
Das Problem: Dem Proof of Reserves stehen nur selten die Verbindlichkeiten der Krypto-Börse gegenüber. Das bedeutet: Zwar ist erkenntlich, wie viele Coins einer bestimmten Währung vorhanden sind, allerdings geht daraus nicht hervor, ob diese Reserven tatsächlich ausreichend sind.
Bislang gibt es nur wenige Krypto-Börsen, die eine Auditierung in Auftrag geben, um diese Unklarheiten auszuräumen. Der US-amerikanische Marktplatz Kraken ist beispielsweise dafür bekannt. Nun zieht auch Binance nach, wie man heute auf Twitter verkündet.
Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Mazars veröffentlicht heute einen Bericht, in dem man bestätigt: Die Binance-Reserven bilden 101 Prozent der Verbindlichkeiten gegenüber den Kunden des Unternehmens ab. Der Bericht erwähnt dabei allerdings nur eine einzige Kryptowährung: Den Bitcoin.
Alle anderen Kryptowährungen, die auf Binance zu handeln sind, bleiben unerwähnt. Die restlichen 386 Kryptos machen sicher keinen unerheblichen Anteil aus.
Immerhin sind in der Prüfung auch Bitcoin-Derivate enthalten. Mazars prüfte daher 20 verschiedene Blockchain-Adressen auf vier verschiedenen Blockchains: Bitcoin, BNB (und BSC) sowie Ethereum.
Um die Prüfung durchzuführen, stellte Mazars Reserven und Verbindlichkeiten gegenüber, die am 22. November um 23.59 Uhr koordinierter Weltzeit gültig waren. Enthalten sind BTC auf den verschiedenen Handelskonten, ob Spot, Margin oder Futures. Ausserdem gehören sämtliche Bitcoin zur Prüfung, welche Kunden auf Earning Konten hielten oder über Binance verliehen.
Binance: Bitcoin-Reserven zu 101 Prozent vorhanden
Laut Mazars liegen Binances Verbindlichkeiten bei 597,602.29 Bitcoin. Verliehene BTC abgezogen, liegt der Wert bei 575,742.42. Am 22. November hält die Krypto-Börse im Vergleich dazu 582,485.93 BTC – immerhin fast 7.000 Coins mehr als nötig.
Kunden von Binance können ihr Konto auf der Website von Mazars Veritas unabhängig verifizieren. Der Quellcode für die Merkle Tree Verifizierung kann hier gefunden werden.
Schreibt Mazars. Die Verifizierung ermöglicht Kunden, festzustellen, ob ihr Guthaben wirklich Teil der Prüfung war, um Schummeleien zu verhindern.
Bleibt dran, denn weitere Token werden bald folgen.
Erklärt Binance unterdessen auf Twitter. Noch immer ist der auf CoinMarketCap veröffentlichte Proof of Reserves unvollständig.