Wenige Wochen nach einer öffentlichen Aussöhnung gibt es wieder Streit. Warum die SEC nun doch Anklage gegen Consensys erhebt und weshalb das Entwicklerstudio die Klage für schwachbrüstig hält.

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SEC erhebt doch Anklage gegen Consensys : Darum geht es nun

Die SEC erhebt nun doch Anklage gegen Consensys – und das wenige Wochen, nachdem die Wogen zwischen den beiden Parteien als geglättet galten. Erst im Juni hatte die US-Börsenaufsichtsbehörde Consensys erklärt, die Ermittlungen gegen Ethereum eingestellt zu haben.

Seit 2023 ermittelte die SEC gegen Consensys. Das Unternehmen ist das wohl wichtigste Entwicklerstudio, das am Ökosystem von Ethereum arbeitet. Genau diese Arbeit wirft die SEC dem Unternehmen nun abermals zu.

Bei den bereits beendeten Ermittlungen wollte die SEC ursprünglich beweisen, dass Entwickler Consensys eine zentrale Rolle im System von Ethereum spielt. Demnach wäre die Kryptowährung nach US-Gesetz ein Wertpapier und Consensys könnte für den Betrieb eines illegalen Wertpapiers bestraft werden.

Inzwischen änderte die SEC ihre Strategie. In ihrer neuesten Klage vom 28. Juni behauptet die Börsenaufsicht, dass Consensys versäumte, sich als Wertpapiermakler zu registrieren. Stein des Anstosses ist die Swap-Funktion innerhalb der beliebten Web Wallet MetaMask, die Consensys betreibt.

“Seit Oktober 2020 agiert Consensys als illegaler Makler von Krypto-Wertpapieren durch seinen MetaMask Swaps Service”, heisst es dort.

Das Geschäft, das laut Einschätzung der SEC äusserst lukrativ sein soll, könnte das Entwicklerstudio im Falle eines Schuldspruchs enorme Strafen kosten.

“Consensys hat über 250 Millionen US-Dollar an Gebühren eingenommen”, behauptet die SEC. Darüber hinaus habe sich das Unternehmen an Staking-Diensten beteiligt, die ähnlich illegal seien.

Die Börsenaufsichtsbehörde will die Beendigung dieser Geschäftsfelder gerichtlich durchsetzen. Zusätzlich will man Strafen gegen Consensys verhängen.

So reagiert Consensys auf die Klage

Consensys reagierte prompt auf die Klage der SEC und veröffentlichte auf X einen Kommentar. Demnach habe man die Einreichung einer Klage bereits erwartet. Diese Reaktion ist insofern überraschend, als dass es im Juni nach der Niederlegung der besagten Ermittlungen zunächst nach einer Aussöhnung zwischen der SEC und Consensys aussah.

Inzwischen zeigt sich das Entwicklerstudio unnachgiebig und wirft der US-Börsenaufsicht politische Absichten vor.

“Consensys rechnete fest damit, dass die SEC ihre Drohung wahr machen würde, unsere MetaMask-Schnittstelle zur Registrierung als Wertpapiermakler zu zwingen”, schrieb das Unternehmen.

“Die SEC verfolgt eine Anti-Krypto-Agenda, die von Zwangsmassnahmen geprägt ist”, setzt man fort. “Dies ist nur das jüngste Beispiel für ihre regulatorischen Überschreitungen – ein durchsichtiger Versuch, etablierte Rechtsstandards neu zu definieren und die Zuständigkeit der SEC per Klage zu erweitern.”

Diesen Vorwurf kennt man bereits aus vielen ähnlichen Fällen in den USA. Auch im Bundesparlament des Landes kritisieren Abgeordnete die Behörde mit denselben Argumenten.

Consensys ist allerdings siegessicher. In diesem Fall geht es nicht um eine Kryptowährung, die von Consensys betrieben wird, sondern vielmehr um eine Benutzeroberfläche. Die Hintergrundprozesse wickelt Consensys jedoch nicht selbst ab, sondern die Geschäftspartner, die die nötige Liquidität bereitstellen.

“Wir sind davon überzeugt, dass die SEC nicht befugt ist, Software-Schnittstellen wie MetaMask zu regulieren.”

Man wolle den Rechtsstreit energisch angehen, da das Urteil einen Präzedenzfall herstellen könnte. Es gehe Consensys nicht nur um das eigene Fortbestehen, sondern auch um die Zukunft des Web3.

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