Joachim Nagel, Präsident der Deutschen Bundesbank, fordert die Modernisierung von Zentralbanken. Im Zuge dessen sollen digitale Währungen unterstützt werden. BTC spricht der Volkswirt damit allerdings nicht an. Vielmehr sollen CBDCs zum Einsatz kommen. In der Schweiz strebt eine Volksinitiative an, Bitcoin-Investments durch die SNB zu forcieren.
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Nutzen Zentralbanken bald Bitcoin? Was fordert Joachim Nagel?
Fordert Joachim Nagel, Präsident der Deutschen Bundesbank, die Nutzung von Bitcoin durch Zentralbanken? In einem Bericht zitiert Bloomberg den Volkswirt, der demnach eine Modernisierung der Zentralbanken fordert. Dies soll auch den Einsatz digitaler Währungen zur Folge haben.
Nagels Kommentar klingt bemerkenswert selbstkritisch. Die Rolle der Zentralbank würde durch die Entwicklung der letzten Jahre infrage gestellt, lässt der deutsche Politiker verlauten. Zentralbanken müssten lernen, sich modernen Gegebenheiten anzupassen.
Diese Anpassung fordert auch den Einsatz digitaler Währungen, meint Nagel. Sollte sie nicht gelingen, dürften Zentralbanken allmählich einen Bedeutungsverlust erleben.
“Wenn Sie mich vor 20 Jahren gefragt hätten, ob das Geschäftsmodell der Zentralbank störbar ist oder nicht, hätte ich nein gesagt”, sagte Nagel laut Bloomberg am gestrigen Montag während einer Konferenz der BIZ in Basel.
“Inzwischen bin ich mir da nicht mehr so sicher – und das ist der Grund, warum wir heute hier sitzen”, führte der 57-Jährige aus. “Wir müssen an unserem Geschäftsmodell arbeiten. Die Blockchain ist nur ein Werkzeug, das uns dabei helfen kann.”
Dass es dabei keinesfalls um Bitcoin oder eine andere klassische Kryptowährung geht, machte Nagel erst später deutlich. Stattdessen sollen sich Zentralbanken auf die Herausgabe digitaler Zentralbankwährungen konzentrieren.
“Es ist nötig, dass wir wirklich dahin kommen. Wir müssen die Sache beschleunigen”, kommentierte Nagel die Entwicklung des digitalen Euros.
Der digitale Euro befindet sich bereits in einer geschlossenen Testphase. In einigen Monaten bis wenigen Jahren soll er in der Europäischen Union ein alltägliches Zahlungsmittel sein.
Darum konzentrieren sich Zentralbanken auf CBDCs
Nagels französischer Kollege Francois Villeroy de Galhau brachte seine Forderung noch deutlicher zum Ausdruck. Villeroy hält den Einsatz von CBDCs sowohl im privaten als auch im gewerblichen Sektor für unausweichlich.
“Die Art und Weise, wie wir Zentralbankgeld zur Verfügung stellen, muss an das 21. Jahrhundert angepasst werden, um sicherzustellen, dass Zentralbankgeld seine grundlegende Rolle beibehält: Diese Rolle besteht nicht darin, das dominierende Zahlungsmittel zu sein, sondern ein Stabilitätsanker für das Finanzsystem”, erklärte Villeroy.
Der Nutzungszweck des digitalen Euros wird aktuell erprobt. Wahrscheinlich ist die digitale Währung für den Gebrauch in allen Bereichen vorgesehen. In der Schweiz stiess die SNB hingegen nur Debatten um eine institutionelle Nutzung an, sollte man sich für eine CBDC entscheiden.
Institutionell genutzte CBDCs dienen lediglich dazu, Transaktionen zwischen Banken und Zentralbanken abzuwickeln. Endverbraucher erhalten zu dem System keinen Zugang und können es nicht für die Abwicklung von Zahlungen nutzen.
Zentralbanken streben üblicherweise ein zentralisiertes System an, in dem sie die Kontrolle über das Geld behalten – was ganz im Kontrast zur Funktionsweise der Kryptowährungen steht. Obwohl die BIZ sogar Krypto-Investments ihrer Mitglieder unterstützt, ist bisher von keiner Zentralbank ein solches Investment bekannt.
Eine junge Volksinitiative in der Schweiz will das ändern. Die Eidgenossenschaft soll zur ersten Jurisdiktion werden, in der die Zentralbank zur Nutzung von Bitcoin verpflichtet wird.