Die insolvente Krypto-Börse FTX will 873 Millionen US-Dollar durch den Verkauf von Krypto-Derivaten wiederherstellen. Nun erhält sie durch das zuständige Gericht grünes Licht. Sechs Krypto-ETPs und elf Kryptowährungen sind vom nahenden Abverkauf betroffen.
Krypto News: So will FTX 873 Millionen US-Dollar wiederherstellen
Die insolvente Krypto-Börse FTX will weitere 873 Millionen US-Dollar durch den Verkauf von Investmentanlagen wiederherstellen. Das Unternehmen crashte im November 2022 und verzeichnet eine Rückstand von acht Milliarden US-Dollar.
Die Untreue der Unternehmensführung, welche zu den Schulden führte, führte erst kürzlich zu einem Gerichtsurteil gegen den verantwortlichen Geschäftsführer Sam Bankman-Fried.
Aktuell strebt FTX an, den Geschäftsbetrieb im Jahr 2024 wieder aufzunehmen. Bis dahin will das Unternehmen schuldenfrei sein. Teil dessen ist der Verkauf von börsengehandelten Krypto-Produkten, der nun durch das zuständige Insolvenzgericht in Delaware gestattet wurde, wie öffentliche Dokumente belegen.
Laut Medienberichten verzeichnen die Investmentanlagen zur Zeit einen Wert von 873 Millionen US-Dollar. Als FTX den Antrag auf einen Verkauf Ende Oktober stellte, lag der Marktwert laut Gerichtsunterlagen noch bei insgesamt 744 Millionen US-Dollar. Seither verzeichneten sie also ein Plus von rund 130 Millionen US-Dollar.
Es geht um sechs Krypto-ETPs, von denen fünf zum Angebot von Grayscale zählen. Ein sechstes Investmentprodukt stammt von Bitwise. Der mit Abstand grösste Anteil des Geldes liegt derzeit im Grayscale Bitcoin Trust (GBTC).

Diese Kryptowährungen befinden sich unter den Anlagen von FTX
Zu den Anlagen zählen neben Bitcoin-Derivaten auch börsengehandelte Abbildungen von Ethereum, Ethereum Classic, und Litecoin. Darüber hinaus stellen zwei ETPs eine Sammlung an Coins bereit – darunter befinden sich zusätzlich Solana, Cardano, XRP, Polygon, Chainlink, Polkadot und Bitcoin Cash.
Dass es im Verlauf eines Verkaufs zu merklichen Verlusten kommt, ist sehr unwahrscheinlich. Einerseits handelt es sich um börsennotierte Derivate, andererseits reicht die Geldmenge nicht aus, um die Kurse der grössten Kryptowährungen zu erschüttern. Üblicherweise wird eine grosse Anzahl von Coins zudem über einen längeren Zeitraum verkauft.
Durch die Bemühungen der Insolvenzverwaltung gelang es FTX, bis heute sieben Milliarden US-Dollar wiederherzustellen. Erfolgt der Verkauf der Anlagen nach ihrem aktuellen Marktwert, fehlen der Krypto-Börse noch knapp 200 Millionen US-Dollar bis zur Schuldenfreiheit.
Die Rückstände bestehen gegenüber institutionellen Partnern sowie Privatkunden, deren Gelder sich in der Verwahrung der Krypto-Börse befanden und durch den Zerfall von FTX bisher nie zurückgezahlt wurden.
Neben einem Neustart unter dem bisherigen Markennamen FTX kommt auch die Eingliederung in ein bestehendes Unternehmen in Frage. So könnte die Krypto-Börse durch das junge Unternehmen Bullish übernommen werden.
Bullish ist eine neue Krypto-Börse, die von einflussreichen Investoren wie Peter Thiel und Alan Howard unterstützt wird. Laut Insidern bot Bullish für FTX bereits 6,5 Milliarden US-Dollar.
Bullish bemüht sich derzeit stark um Investitionen, um sich rasch am Kryptomarkt zu etablieren. Erst vor wenigen Tagen erwarb man das Medienunternehmen CoinDesk.