Der bekannte Krypto-YouTuber BitBoy bittet seine Zuschauer um Spenden. Der 40-Jährige US-Amerikaner, der in der Vergangenheit Betrugsmaschen bewarb, spricht von einem Notfall. Viele Zuschauer sind misstrauisch, doch das von Medien angedichtete Vermögen entspricht nicht der Wahrheit.

Warum BitBoy seine Zuschauer um Spenden bittet

Der bekannte YouTuber BitBoy bittet seine Anhänger in einem neuen Video um Spenden. Hintergrund sei ein Rechtsstreit mit seinen ehemaligen Geschäftspartnern vom HIT Network. BitBoy, der in Wahrheit Ben Armstrong heisst, beansprucht Gelder, welche unter dem Namen von HIT Network registriert waren.

Armstrong dürfte rechtlich gesehen deshalb keinen Zugriff auf diese haben. Das HIT Network setzte den eigenen Anspruch wiederum mit Hilfe der Behörden durch. Laut eigener Aussage von BitBoy hatte das die Beschlagnahme vieler Vermögenswerte zur Folge.

“Ich wurde von all meinen Geldern abgeschnitten”, erklärte BitBoy in einer Botschaft, die er auf Twitter und einem neuen YouTube-Kanal veröffentlichte. Die Situation sei so kritisch, dass er sich 20 US-Dollar leihen musste, um den Tank seines Autos zu befüllen.

Eine weitere Karosse – sein geliebter Lamborghini, der von Bildern bekannt ist, auf denen Armstrong posiert – sei ebenfalls beschlagnahmt.

“Sie wollen mich finanziell ausbluten”, erklärt der YouTuber. Ziel dessen sei es, seinen Kampfeswillen zu brechen, um vor Gericht zu Unrecht Anspruch auf die umstrittenen Gelder zu erhalten.

In seiner Videobotschaft richtet er sich an seine Zuschauer. “Wenn ich dir jemals geholfen habe, bitte ich gnädigst um eine bescheidene Spende.” Immer wieder drückt er in dem Video aus, sich in einer sehr kritischen Situation zu befinden. Es sei ein Notfall.

Allein auf Twitter sahen 14,5 Millionen Nutzer die Botschaft. Auf YouTube kommen weitere 50.000 Nutzer hinzu.

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Bettelt BitBoy trotz Millionenvermögen um Spenden?

Bettelt BitBoy trotz Millionenvermögen um Spenden? Das legen verschiedene Kommentatoren im Internet nahe. So kursieren Screenshots von angeblichen Twitter-Nachrichten des Binance-Geschäftsführer Changpeng Zhao im Internet.

Darin soll CZ bestätigen, dass BitBoy allein auf seinem Binance-Konto 650.000 US-Dollar hält. Offenbar handelt es sich dabei um Fälschungen. Auch eine XRP-Adresse wird dem US-Amerikaner zuweilen zur Last gelegt.

So teilte er vor zwei Tagen die Blockchain-Adresse JmXYcKCGJSayp4sAdp6Eo4CdSFtDVv7WG, die zu Redaktionsschluss ein Vermögen von rund 82 Millionen US-Dollar in Form von XRP aufweist.

Nur 65 XRP-Adressen verfügen über ein noch grösseres Vermögen. Die Adresse befindet sich jedoch nicht unter der Kontrolle von BitBoy, sondern gehört augenscheinlich zur Krypto-Börse Crypto.com.

Welcher Anteil der dort eingehenden Gelder wirklich dem YouTuber gehört, lässt sich von aussen nicht erkennen. Spender müssen zusätzlich einen Tag angeben, der die Spenden BitBoys Konto zuweist.

Schon vor zwei Jahren veröffentlichte der 40-Jährige ein Video, in dem er sein Krypto-Portfolio präsentiert. Damals verfügte er über rund zehn Millionen US-Dollar in verschiedenen Coins.

Viele Nutzer vermuten, dass Armstrong bis heute über ausreichend Gelder verfügt und die aktuelle Situation ausnutzt, um Spenden zu erhaschen. Über die letzten Jahre machte sich der YouTuber einen Namen als Unterstützer von Betrugsmaschen nach Pump-And-Dump-Muster.

Armstrong machte dabei Profite, indem er wertlose Kryptowährungen bewarb. Im Vertrauen auf deren Nutzen investierten einige seiner Zuschauer, die dann oft Totalverluste verzeichneten.

Sein ehemaliger YouTube-Kanal BitBoy wurde in Discover Crypto umbenannt und wird vom HIT Network ohne Beteiligung von Armstrong weiterhin betrieben.

Spenden-Adressen auf der Bitcoin-, Ethereum– und Cardano-Blockchain weisen insgesamt Spenden in Höhe von 155.000 US-Dollar auf. Auf welche Gelder Armstrong sonst noch zugreifen kann, ist unbekannt.

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