China ist für Binance mit einem Handelsvolumen von monatlich 90 Milliarden US-Dollar der grösste Markt. Dabei besteht seit September 2021 ein umfassendes Krypto-Verbot in dem asiatischen Land. Möglich ist das, da Behörden offenbar kein Interesse zeigen, die Gesetze gegenüber der Krypto-Börse durchzusetzen.
Warum China für Binance trotz Verbot der grösste Markt ist
Mit einem Handelsvolumen von 90 Milliarden US-Dollar in nur einem Monat, ist China für Binance der weltweit grösste Markt – und das trotz eines gültigen Verbots seit 2021. Das zumindest behauptet das Wall Street Journal und beruft sich auf interne Firmendokumente der weltgrössten Krypto-Börse, die ehemalige Angestellte teilten.
Mit diesem Handelsvolumen generierten allein chinesische Nutzer schätzungsweise 90 Millionen US-Dollar an Gewinn für Binance. Der Anteil Chinas am weltweiten Handelsvolumen auf der Krypto-Börse liegt bei 20 Prozent.

Aus der Tatsache, dass sich Binance trotz gesetzlicher Verbote in China betätigt, macht das Unternehmen laut den Informanten intern keinen Hehl.
“Die Bedeutung Chinas für Binance wird intern offen diskutiert, wie aktuelle und ehemalige Mitarbeiter berichten”, schreibt das Wall Street Journal. Ausserdem seien die Beziehungen zu chinesischen Behörden sehr eng. Ziel der Kooperation sei es, unter den 911.000 aktiven chinesischen Nutzern kriminelle Aktivitäten zu unterbinden.
Das Wall Street Journal gelangt zu der Erkenntnis, dass Chinas Regierungsbehörden absichtlich wohlwollend mit Binance umgegangen sind. Es habe kein Interesse bestanden, die Gesetze gegenüber der Krypto-Börse umzusetzen. Warum das so ist, lässt sich allerdings nicht zweifelsfrei sagen.
Verdacht enger Beziehungen zwischen China und Binance wächst
Was das Wall Street Journal zwar impliziert, nicht aber konkret ausspricht: Binance wurde über die letzten Jahre immer wieder vorgeworfen, enge Beziehungen zum chinesischen Staat zu unterhalten.
Der initiale Vorwurf war nicht sehr abwegig. Firmengründer und Geschäftsführer Changpeng Zhao ist Chinese, wanderte mit seinen Eltern aber bereits in der Kindheit nach Kanada aus. Dennoch gründete er Binance 2017 in China. Später wanderte das Unternehmen ab und wechselte immer wieder seinen Standort.
Heute beteuert Zhao immer wieder, dass de facto kein Hauptquartier von Binance mehr existiere. Mitarbeiter seien rund um den Erdball verteilt und arbeiten von Zuhause aus. Registriert ist das Unternehmen auf den Kaimaninseln.
Für Kritik sorgten die etwaigen Beziehungen zwischen China und Binance vor allem in den USA. In dem nordamerikanischen Land fürchtet man eine potenzielle Einflussnahme seitens Chinas. Man will sich nicht zum Spielball der Kommunistischen Partei Chinas machen lassen. Besondere Sorge hat man, da Daten vieler US-Amerikaner in die Hände von China gelangen könnten.
Binance scheint es nicht besonders schwer gefallen zu sein, den Geschäftsbetrieb in China trotz des seit September 2021 geltenden vollständigen Verbots aufrechtzuerhalten. Chinesische Nutzer leitete man zunächst auf chinesische Domains um, bevor sie Zugriff auf den internationalen Marktplatz erhielten. So sei es gelungen, die grosse Firewall von China zu umgehen. Lediglich direkt nach dem Verbot seien zunächst Einbrüche im Handelsvolumen zu sehen gewesen.
Öffentlich streitet die Krypto-Börse dieses Prozedere allerdings ab. Sprecher erklären, Binance sei aus China nicht erreichbar. Binance sei aus China nicht erreichbar. Zhao selbst beschwerte sich 2022 darüber, dass Binance in der westlichen Welt als chinesisches Unternehmen gebrandmarkt würde.
Die grösste Herausforderung, vor der Binance heute steht, ist, dass wir in China als kriminelles Unternehmen eingestuft wurden. Gleichzeitig behauptet unsere Opposition im Westen, wir seien ein “chinesisches Unternehmen”.
KYC wird nur zurückhaltend durchgesetzt
Auch KYC wird für viele Nutzer in China laut des Berichts nur zurückhaltend durchgesetzt. Insgesamt registrierten sich 5,6 Millionen Chinesen auf Binance. Gut 100.000 davon arbeiten für den chinesischen Staat.
Seit dem Verbot im September 2021 absolvierten nur die Hälfte aller neuen chinesischen Nutzer KYC-Massnahmen, so erklärt ein Informant.
Dass das Ausmass des Handels auf Binance durch chinesische Nutzer tatsächlich realistisch zu sein scheint, belegen auch Analysen von Chainalysis. Die Blockchain-Analysten berichteten bereits letztes Jahr über eine fortwährend ausgeprägte Beliebtheit digitaler Anlagen in China.
Chainalysis schätzt, dass China der viertgrösste Markt nach Handelsvolumen innerhalb der Kryptobranche ist. Auffällig hoch ist das Handelsvolumen im Bereich der Terminkontrakte (Futures).
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