Sorge um Binance macht sich breit. Gerüchten zufolge verlässt das Management das Unternehmen fluchtartig. Hintergrund seien regulatorische Konflikte, die immer weiter zunehmen. Das Führungspersonal sei unzufrieden mit der Reaktion des Geschäftsführers CZ und zieht deshalb nun die Reissleine. Betroffene streiten die These ab.

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Binance: Verlässt das Management fluchtartig das Unternehmen?

Verlässt das Management der weltgrössten Krypto-Börse Binance fluchtartig das Unternehmen? Im Zuge vieler Kündigungen könnte dieser Eindruck entstehen. Ein unbekannter Informant bestätigt gegenüber dem Nachrichtenportal Fortune: Binance befindet sich in einer Führungskrise.

Die betroffenen Personen stellen das in der Öffentlichkeit inzwischen mehrfach anders dar. Raum zur Spekulation bietet die Tatsache, dass Steve Milton, Patrick Hillmann, Han Ng und Steven Christie Binance innerhalb weniger Tage kündigten. Kurz zuvor verliess mit Matthew Price eine weitere Führungsperson die Krypto-Börse.

Die betroffenen Personen arbeiteten für Binance in den Rollen Marketingleiter, Strategiechef, Chefjustiziar und Chef der Regulierungsabteilung. Matthew Price hatte die Krypto-Börse 2021 als ehemaligen Mitarbeiter der US-Steuerbehörde IRS angeworben. Er war als Ermittlungsaufsicht tätig.

Einige der Kündigungen erfolgten nicht in der Öffentlichkeit. Ihre Bekanntmachung ist einem unbekannten Informanten zu verdanken, der gegenüber Fortune Bericht erstattete. Er behauptete auch, Ng, Christie und Hillmann hätten der Krypto-Börse gekündigt, da sie mit der Reaktion des Firmengründers und Geschäftsführers Changpeng Zhao auf laufende Ermittlungen unzufrieden seien.

Zerbricht Binance an internen Konflikten?

Dem Informant zufolge soll Binance in interne Konflikte geraten, da das US-amerikanische Justizministerium gegen die Krypto-Börse ermittelt. Es geht dabei um die Behauptung, das Unternehmen habe behördliche Vorgaben absichtlich umgangen und diese Tatsache zu vertuschen versucht, damit Aufsichtsbehörden keinen Wind davon bekommen.

Diese These ist Teil einer Klage, welche die US-Aufsichtsbehörde CFTC im Frühjahr dieses Jahres einreichte. Der Ausgang ist bisher ungewiss.

Ng, Christie und Hillmann wären demnach so unzufrieden mit Zhaos Reaktion gewesen, dass sie eine Kündigung als letztes Mittel in Betracht gezogen haben. Warum genau es jedoch zu dieser Auseinandersetzung gekommen sei, wird von dem Informanten nicht dargelegt.

Fakt ist, dass Gründer und Geschäftsführer CZ zumindest in der Öffentlichkeit jeden Vorwurf an sich und sein Unternehmen zurückweist. Insiderinformationen sollen hingegen beweisen, dass er die Management-Ebene seines Unternehmens bereits 2019 darüber unterrichtete, behördliche Vorgaben möglichst geringfügig zu befolgen.

Die Anforderungen der US-Behörden seien einfach so hoch, dass durch diese der aktive Geschäftsbetrieb gestört würde. CZ war damals noch überzeugt: Die Krypto-Börse bietet US-Behörden schon eine so grosse Angriffsfläche, dass die Unterlassung einzelner Vorgaben nicht explizit von Aufsichtbehörden aufgegriffen würde.

Patrick Hillmann, der seine Kündigung öffentlich auf Twitter teilte, erklärte ausdrücklich, regulatorische Konflikte seien für ihn kein Grund, das Unternehmen zu verlassen. Er habe bereits mehrere Krisenzeiten bei Binance erlebt. Vielmehr seien persönliche Gründe Hintergrund der Kündigung. Hillmann erwartet ein zweites Kind und müsse daher eine neue Episode in seinem Leben beginnen, so stellt er dar.

Ich bin seit zwei Jahren hier und es ist einfach an der Zeit, dass ich mich der nächsten Herausforderung stelle. Ich habe dieses Unternehmen durch eine ganze Reihe von Branchenkrisen und regulatorische Herausforderungen geführt – von Luna über 3AC bis FTX. Trotz all dieser Herausforderungen ist das Unternehmen weiter gewachsen und gediehen.

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Auch Steven Christie äusserte sich im Nachgang seiner Kündigung öffentlich. Die mediale Darstellung sei irreführend, so schreibt er. “Ich möchte einige Artikel, die heute veröffentlicht wurden, korrigieren. Ich kann bestätigen, dass ich Binance tatsächlich verlasse. Die Gründe für meinen Rücktritt sind jedoch ganz andere als die, über die berichtet wurde.”

So reagiert Changpeng Zhao auf die Vorwürfe

Changpeng Zhao selbst bezeichnet die Vorwürfe auf Twitter als Falschmeldungen und Panikmache. Die Kündigungen der führenden Mitarbeiter hätten nicht in rascher Abfolge stattgefunden, sondern im Verlauf mehrerer Wochen.

Die behaupteten Hintergründe existieren laut Aussage von CZ nicht. Binance sei aufgrund eines sich rasch wandelnden Kryptomarktes immer besonders schnellen Veränderungen ausgesetzt. Diese erlebe man dann eben auch im Bereich des Personals.

Es gibt erneut Panikmache über einige Kündigungen. Ja, es gibt Fluktuation (in jedem Unternehmen). Aber die Gründe, die sich die “Nachrichtenportale” ausgedacht haben, sind völlig falsch.

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