Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) fordert eine einheitliche, streng kontrollierte CBDC. Sie soll ein Gegengewicht zu den angeblich gescheiterten Kryptowährungen bilden. Die besten Argumente für eine neue digitale Währung liefere ausgerechnet die Kryptowelt.

BIZ fordert streng kontrollierte CBDC

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (kurz BIZ) veröffentlichte kürzlich einen Bericht, in dem sie eine streng kontrollierte CBDC fordert. Die internationale Finanzorganisation mit Sitz in Basel nennt ihren Report “eine Blaupause, die das zukünftige Geld- und Finanzsystem revolutionieren könnte.”

Laut BIZ sollte international die Entwicklung eines einheitlichen Systems erfolgen. Aktuell arbeiten 194 Staaten weltweit an eigenständigen CBDCs. Auch der Internationale Währungsfonds machte vor Kurzem eine ähnliche Feststellung. Um internationale Interoperabilität zu gewährleisten, arbeitet der IWF an einer zentralen CBDC-Plattform.

Für die BIZ geht diese Idee möglicherweise nicht weit genug. Sie fordert stattdessen “vereinheitlichte Ledger”.

“Die Vorteile der Tokenisierung könnten in einem einheitlichen Ledger in vollem Umfang genutzt werden, da die Abrechnung endgültig ist, wenn das Zentralbankgeld am selben Ort wie andere Forderungen liegt.” Heisst es in dem Bericht.

Einige der Vorteile, die mit dem einheitlichen Ledger angestrebt werden, könnten durch die Verknüpfung bestehender Systeme über APIs zu einem “Netzwerk der Netze” genutzt werden. Ein solches Netz von Netzen würde zwar immer noch aus getrennten Systemen bestehen und keine vollwertige systemübergreifende Programmierbarkeit bieten, doch könnten die schlimmsten Nachteile isolierter Systeme gemildert werden.

In der Analyse stützt sich die Organisation auf bereits bekannte Vorteile gegenüber bisherigen Zahlungssystemen. Eine CBDC ist kostengünstiger und schneller als herkömmliche Systeme. Darüber hinaus bietet sie die Option der Programmierbarkeit, sodass komplexere und sachbezogene Geldausgaben möglich würden.

Genau wie der IWF sieht man die Einführung einer CBDC als grosse Chance, um Territorium zurückzuerobern, dass in den letzten Jahren an Kryptowährungen verloren wurde.

Gegenüber Bitcoin und Co. könne man aber nur bestehen, wenn das System durch eine einheitliche, zentralisierte Gestaltung leicht zu verwenden ist. Gelingt der Plan, könne man Nutzer wieder vermehrt an das staatliche Geldsystem binden.

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Bank für Internationalen Zahlungsausgleich schimpft auf Krypto

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich lässt sich im Bericht nicht die Chance nehmen, auf Krypto zu schimpfen. Kryptowährungen seien lehrreich, da sie einen Ausblick auf moderne technische Möglichkeit geben, gleichzeitig würden diese jedoch systemische Probleme aufweisen.

Krypto und dezentrales Finanzwesen (DeFi) haben einen Einblick in das Versprechen der Tokenisierung gegeben, aber Krypto ist ein fehlerhaftes System, das nicht die Zukunft des Geldes abbilden kann.

Kryptowährungen spielen laut BIZ nur in ihrem eigenen Ökosystem eine Rolle und hätten keinen ausreichenden Kontakt zur realen Welt. Darüber hinaus fehle eine zentrale Institution wie eine Zentralbank, die das Vertrauen der Nutzer herstellen kann.

Die BIZ sieht ihre Position in der Popularität der Stablecoins bestätigt. Dass diese einen so grossen Erfolg in der Kryptowelt erzielen konnten, sei Hinweis darauf, dass Finanzorganisationen nun in der Pflicht seien, mit einer CBDC nachzurücken.

“Die Implosion des Krypto-Universums im vergangenen Jahr zeigt, dass es keinen Ersatz für die reale Sache gibt.” Erklärt die BIZ. Versuche privater Banken, ein Gegengewicht zu Kryptowährungen herzustellen, seien aufgrund massiver Zersplitterung zum Scheitern verurteilt.

Ein modernes Finanzsystem brauche eine Revolution. Die BIZ empfiehlt als revolutionäres Element eine digitale Zentralbankwährung.

Es wird ein Konzept für ein künftiges Geldsystem vorgestellt, das das Potenzial der Tokenisierung nutzt, um das Alte zu verbessern und das Neue zu ermöglichen. Die Schlüsselelemente des Konzepts sind CBDCs, tokenisierte Einlagen und andere tokenisierte Ansprüche auf finanzielle und reale Vermögenswerte.

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