Brasilien erhebt Vorwürfe gegen Binance. Die weltgrösste Krypto-Börse sieht sich in immer mehr Ländern regulatorischen Attacken ausgesetzt. Der südamerikanische Staat vermutet absichtliche Beteiligung an mehrfachem Betrug.
Darum erhebt Brasilien nun Vorwürfe gegen Binance
Das Drama rund um die weltgrösste Krypto-Börse Binance reisst nicht ab. Nun erhebt mit Brasilien ein weiterer Staat Vorwürfe gegen das Unternehmen. Binance habe Pyramidensysteme unterstützt, so die Anschuldigung.
Der brasilianische Abgeordnete Alfredo Gaspar lud jüngst Guilherme Haddad zur Aussage vor dem brasilianischen Parlament. Haddad soll die Verhaltensweise der Krypto-Börse erklären.
Die am 21. Juni gestellte Anfrage lässt der zuständigen parlamentarischen Untersuchungskommission noch bis zum 27. Juni Zeit. Bis dahin muss entschieden werden, ob man Haddad Gehör bieten möchte.
Entscheidet sich die Kommission für eine Einladung, könnte Haddad zu einer Aussage vor dem Parlament verpflichtet werden. Laut Gaspar sei eine Anhörung der Krypto-Börse dringend notwendig, da Pyramidensysteme für das Unternehmen mutmasslich ein wesentlicher Faktor für den Erfolg in Brasilien sind.
Binance habe darüber hinaus enge Beziehungen zu Firmen unterhalten, die brasilianischen Endverbrauchern enormen Schaden zugefügt hätten. Um welche Firmen es sich dabei konkret handelt, erwähnt Gaspar nicht.
Brasilianische Behörden schränken Binance ein
Brasilianische Behörden schränkten Binance in der Vergangenheit bereits ein. Erst im März habe die Justiz von Sao Paulo rund 100.000 US-Dollar auf Binance eingefroren. Bei diesen Geldern habe es sich Anlagen gehandelt, die im Rahmen eines illegalen Pyramidensystems erwirtschaftet wurden.
Das brasilianische Parlament sei laut Gaspar daran interessiert, das Geschäftsmodell von Binance besser zu verstehen. Die Abgeordneten hoffen, Erkenntnisse darüber zu erlangen, warum die Krypto-Börse Kontakte zu kriminellen Firmen unterhielt.
Zwar wertet Gaspar diese Tatsache als merkwürdig, eindeutige Hinweise darauf, dass Binance selbst illegale Geschäfte betreibt, könne sie allerdings nicht liefern.
Gänzlich neu ist die Entwicklung nicht. Binance wurde in der Vergangenheit bereits in den unterschiedlichsten Jurisdiktionen beschuldigt, illegale Geschäfte zu betreiben. Ähnliche Vorwürfe trafen auch weitere Krypto-Börsen. Aufgrund der Marktdominanz von Binance macht der Handelsplatz öfter Schlagzeilen dieser Art.
Zuletzt kamen ähnliche Vorwürfe aus den Niederlanden oder aus Australien. Beide Staaten entziehen Binance infolgedessen die nötige Lizenz, um weiterhin als Krypto-Marktplatz zu fungieren. Zumindest aus den Niederlanden wolle sich der Betrieb deshalb zurückziehen, so gab das Unternehmen bereits bekannt.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt eine Klage der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC, die Anfang Juni 2023 eingereicht wurde. Darin äussert die US-Behörde eine Vielzahl konkreter Vorwürfe. Binance soll unter anderem Betrug in Milliardenhöhe begehen. Das Unternehmen selbst dementiert die Vorwürfe. Einen ersten Gerichtsentscheid gewann die Krypto-Börse.