Ein montenegrinisches Gericht in der Hauptstadt Podgorica hat den weltweit gesuchten Gründer von Kryptowährungen, Do Kwon, zu einer viermonatigen Haftstrafe verurteilt. Der Südkoreaner wurde wegen Dokumentenfälschung für schuldig befunden, als er im März versuchte, Montenegro mit einem gefälschten Pass aus Costa Rica zu verlassen. Sowohl Do Kwon als auch sein Geschäftspartner aus Südkorea wurden bei dem Ausreiseversuch festgenommen. Das Urteil in erster Instanz ist derzeit noch nicht rechtskräftig, berichtet das Nachrichtenportal «cdm.com».

Do Kwon: Montenegro verhängt Haftstrafe gegen Terra-Gründer

Do Kwon hatte in Singapur die Kryptowährungen Terra und Luna entwickelt. Im vergangenen Mai stürzte das Terra-Luna-System spektakulär ab, was zu erheblichen Verlusten führte und Anleger mit einem Schaden von rund 40 Milliarden US-Dollar zurückliess. Anschliessend verschwand Do Kwon spurlos. Im vergangenen September erliess Interpol einen internationalen Haftbefehl gegen ihn. Sowohl die südkoreanischen als auch die US-amerikanischen Behörden sind auf der Suche nach ihm.

Letzte Woche verhängte ein Gericht in Podgorica unabhängig von dem Verfahren wegen Dokumentenfälschung eine sechsmonatige Auslieferungshaft gegen Do Kwon und seinen Geschäftspartner, um den Auslieferungsantrag Südkoreas zu prüfen. Die Verurteilung von Do Kwon stellt einen weiteren Schlag für den einst angesehenen Krypto-Gründer dar. Dessen Ruf seit dem Zusammenbruch des Terra-Luna-Systems stark gelitten hat. Das Gericht in Montenegro entschied, dass er versucht hatte, das Land mit gefälschten Identifikationsdokumenten zu verlassen, was auf eine Flucht hindeutet.

Die Anleger, die auf die Kryptowährungen Terra und Luna gesetzt hatten, wurden durch den Zusammenbruch des Systems schwer getroffen. Viele von ihnen verloren beträchtliche Geldbeträge, während Do Kwon spurlos verschwand. Die Verluste wurden auf rund 40 Milliarden US-Dollar geschätzt. Dies hatte zu einer Welle des Ärgers und der Frustration unter den betroffenen Anlegern geführt.

Wie geht es nun weiter?

Die internationale Fahndung nach Do Kwon führte schliesslich zu seiner Festnahme in Montenegro. Seitdem haben die Behörden daran gearbeitet, die rechtlichen Konsequenzen für seine Handlungen zu klären. Das jüngste Urteil des Gerichts in Podgorica wegen Dokumentenfälschung bringt Do Kwon einen weiteren Rückschlag ein. Zudem stellt es sicher, dass er sich für seine Vergehen verantworten muss.

Es bleibt abzuwarten, wie die Auslieferungshaft und die laufenden Ermittlungen gegen Do Kwon fortgesetzt werden. Sowohl Südkorea als auch die USA drängen auf seine Auslieferung. Gerade deshalb, um ihn für die Verluste der Anleger zur Rechenschaft zu ziehen. Und möglicherweise weitere strafrechtliche Vorwürfe gegen ihn zu erheben. Eigentlich hatten vor rund zwei Wochen Meldungen die Runde gemacht, dass Kwon auf freien Fuss gesetzt werden sollte. Nun also die Kehrtwende.

Die Verurteilung von Do Kwon markiert einen bedeutenden Wendepunkt in seinem Leben und in der Kryptowährungsbranche im Allgemeinen. Die Ereignisse um den Zusammenbruch des Terra-Luna-Systems und die anschliessenden Rechtsstreitigkeiten zeigen die Herausforderungen und Risiken, die mit Investitionen in Krypto verbunden sein können. Während die Technologie und das Potenzial hinter Kryptowährungen weiterhin faszinieren, werden die rechtlichen Aspekte und die Sicherheit für Anleger zu wichtigen Themen, die in der Branche weiterhin diskutiert werden müssen. (mck)

Bild: Stablekwon🌕 via Instagram

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