Krypto-Anonymität muss enden  – das fordert eine Sprecherin der US-Behörde CFTC. Vertrauliche Kryptowährungen erlauben es illegalen Geschäften, zu florieren, so erklärt sie. Dadurch entstünden Sicherheitsrisiken für Staaten, die nicht zu akzeptieren seien.

“Krypto muss Anonymität stoppen,” fordert US-Behörde CFTC

Immer noch vorhandene Anonymität unter Kryptowährungen führt zum Missbrauch der digitalen Währungen für kriminelle Geschäfte und verbrecherische Machenschaften. Das erklärt zuletzt die CFTC-Sprecherin Christy Goldsmith Romero.

So diene das anonyme digitale Geld etwa der Finanzierung von Hackerangriffen auf Individuen und Firmen, aber auch auf Organisationen wie Krankenhäuser oder anderen wichtigen Teilen der Infrastruktur.

“Betrug ist ein Markenzeichen der Krypto-Ökonomie, dessen menschlicher Tribut oft übersehen wird.” Sagt Romero auf der City Week Konferenz, wie Reuters berichtet. Um diese Probleme zu beheben, müsse die Transparenz von Kryptowährungen weiter zunehmen. “Es ist wichtig, dass die Regierungen und insbesondere die Branche sich mit dem auseinandersetzen, was Kryptowährungen so attraktiv für illegale Finanzierungen macht, nämlich die Anonymität.”

Staatliche Stellen sollen laut Romero gezielt Unternehmen in den Fokus nehmen. Sie sind für Behörden greifbar. Ihnen sollte demnach die Nutzung von anonymisierenden Diensten wie von Krypto-Mixern untersagt werden.

Diesbezüglich sei der US-Kongress bereits dabei, neue Gesetze zu entwerfen, die sich spezifisch mit digitaler Anonymität und digitaler Identität auseinandersetzen. Krypto-Unternehmen wolle man dazu verpflichten, Systeme zu verwenden, die eine Anonymisierung von Kryptowährungen explizit verhindern.

“Es ist für alle Krypto-Unternehmen möglich, sich von Mixern und anonymen Technologien zu distanzieren und ihren Kunden dennoch finanzielle Privatsphäre zu bieten.” So Romero.

Krypto-Regulierung nimmt zu

Seit 2017 ist KYC auf Krypto-Börsen und weiteren Plattformen der Kryptobranche Standard. Behörden führten die Vorgabe ein, um Geldflüsse besser nachvollziehen zu können. Sie selbst behaupten, die Massnahme diene der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.

Kritiker werfen den Behörden jedoch vor, die Überwachung zu nutzen, um den staatlichen Kontrollapparat auszubauen und unliebsame Aktivitäten und Nutzer möglichst stark zu behindern.

Aktuell zeigt sich ein Trend zu stark wachsender Krypto-Regulierung. Erst vor wenigen Tagen verabschiedet das EU-Parlament die Gesetze MiCA und TFR, die sich beide mit Kryptowährungen beschäftigen.

Sie sehen eine genauere Überwachung des Marktes vor. Transaktionen von zentralisierten Krypto-Börsen auf Non-Custodial Wallets dürfen dann nur noch erfolgen, wenn die Identität des Empfängers angegeben wird. Zudem ist der Verkauf von Privacy Coins unzulässig. Die Gesetze sollen bereits 2024 in Kraft treten.

Auch die USA und Grossbritannien arbeiten an ähnlichen Gesetzen. Vor allem Privacy Coins konnten in den vergangenen Monaten und Jahren vermehrt den Zorn der Behörden auf sich lenken. Sie erlauben native Privatsphäre und gewähren Unbeteiligten keine Einblicke. In mehreren Staaten wie in Südkorea und Japan sind sie auf zentralisierten Handelsplattformen bereits untersagt.

Dennoch ist es auch Personen aus diesen Jurisdiktionen möglich, ungehindert Privacy Coins zu erwerben. Als ähnlich ineffektiv könnte sich die neue Gesetzgebung der EU beweisen.

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