Die G7 fordern eine Krypto-Regulierung und wollen in kollektiver Zusammenarbeit schon bald umfassende Gesetze entwerfen. Interventionen seien nötig, um durch bessere Transparenz mehr Verbraucherschutz zu schaffen, so heisst es. Insgeheim fürchten die Staaten womöglich einen zunehmenden Bedeutungsverlust des Fiatgeldes, der sich durch die aktuelle Bankenkrise manifestieren könnte. Der in Basel ansässige Finanzstabilitätsrat ist federführend.

G7 fordern Krypto-Regulierung

Die G7 fordern eine globale Krypto-Regulierung – so berichtet Kyodo News und beruft sich dabei auf Aussagen von Insidern. Mitte Mai soll die Thematik bereits umfassend von den Finanzministern und Zentralbankern der teilnehmenden Staaten diskutiert werden. Nur wenige Tage später soll der G7 Summit in Japan stattfinden.

Die Mitglieder Grossbritannien, USA, Frankreich, Japan, Deutschland, Kanada, Italien sowie die Europäische Union seien daran interessiert, gemeinsam an einer regulatorischen Lösung zu arbeiten, um durch die Zusammenarbeit das bestmögliche Ergebnis hervorzubringen.

Die G7 glauben, dass Kryptowährungen für die finanzielle Stabilität ganzer Wirtschaftssysteme eine Bedrohung darstellen könnten. Die Kryptobranche erwartete bereits zunehmende Interventionen der Gesetzgebung, da es im vergangenen Jahr wiederholt zu starken Einbrüchen in der Industrie kam.

Besonders grosse Schlagzeilen machte der FTX-Crash, dem eine Betrugsmasche zugrunde lag. Möglicherweise verstärken neue Entwicklungen die staatlichen Aversionen gegenüber Krypto zusätzlich. Mehrere Banken gerieten im März 2023 in finanzielle Not. Auch die schweizerische Grossbank Credit Suisse ist betroffen und wird infolgedessen von UBS übernommen.

Obwohl zu den Banken auch Silvergate und die Signature Bank gehörten, die beide einen erheblichen Teil ihres Geschäfts mit Krypto-Börsen tätigten, verliess der Kryptomarkt die Begebenheit mit einem dicken Plus.

Deshalb sei Krypto-Regulierung nötig

Bisher verabschiedete nur ein Mitgliedsstaat der G7 erfolgreich eine Krypto-Regulierung. Dabei handelt es sich um Japan. Ausgerechnet das Land der aufgehenden Sonne rudert seit Ende des letzten Jahres von einem bisher sehr strikten Anti-Krypto-Kurs zurück und möchte der Branche im Land mehr Freiheiten einräumen.

Weitere Staaten verfügen bereits über Gesetze, die der Kryptobranche zwar Vorschriften machen, jedoch nicht in allen Fällen in die Praxis umgesetzt werden. Ein Beispiel hierfür ist die deutsche Kryptowertetransferverordnung.

Verschiedene politische Stellen der USA arbeiten aktuell an einem gesetzlichen Rahmenwerk. Seit Februar fallen ausserdem Aktivitäten der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC auf. Diese bemüht sich darum, die Kryptobranche in ihre Schranken zu weisen.

Trotz unterschiedlicher regulatorischer Stadien herrsche unter den G7 Einheit gegenüber der Notwendigkeit einer umfassenden Gesetzgebung. Sie soll vor allem die Transparenz der Krypto-Industrie verbessern, um Fälle wie von Celsius oder FTX künftig zu vermeiden.

Die Regulierung sei nötig, um einen Verbraucherschutz herzustellen, der aufgrund der undichten Gesetzeslage bisher nicht ausreichend gegeben sei.

2016 gerieten Krypto-Unternehmen erstmals wesentlich in den Fokus der Behörden. Damals wird weltweit die Forderung nach KYC- und AML-Massnahmen etabliert. Trotz gegenteiliger Argumentation leitete man diese Schritte nicht zum Verbraucherschutz ein.

Bei der Regulierung der G7 dürfte die in Basel ansässige internationale Organisation FSB (Financial Stability Board oder Finanzstabilitätsrat) von wesentlichem Einfluss sein. Im letzten Oktober präsentierte das FSB einen ersten Entwurf für gesetzliche Regulierung. Im Juli soll die die Vollversion des Entwurfs fertig sein.

Der Finanzstabilitätsrat kritisierte erst kürzlich den Zustand zentralisierter Stablecoins. In diesem Feld sei das gesetzliche Einschreiten besonders wichtig.

Auch die G20 befassen sich bei einem Treffen Mitte April mit Kryptowährungen, so erklärt die anonyme Quelle. Die 20 grössten Volkswirtschaften treffen sich zu einer Konferenz in Washington.

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