51 verschiedene Krypto-Börsen sterben bisher im Jahr 2022. Trotz Bärenmarkt sinkt die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um ganze 40 Prozent.
51 Krypto-Börsen sterben 2022
Datenanalysten von Cryptowisser fassen jedes Jahr die kollabierten Krypto-Handelsplätze im sogenannten Exchange Graveyard zusammen. Dieses Jahr sind es an der Zahl immerhin 51 Krypto-Börsen, die ihren Betrieb aufgeben. Die davon bekannteste trägt den Namen FTX. Sie zerfiel im November durch eine Kombination aus Konflikten innerhalb der Kryptobranche und betrügerischen Geschäftsmaschen.
Laut Erkentnissen der Analysten ist der Bärenmarkt für die Insolvenz der meisten Betriebe verantwortlich. Demnach führte ein sinkendes Interesse der Kunden dazu, dass mehrere Marktplätze aufgrund zu geringer Nachfrage schliessen mussten.
Auffällig sei aber auch: Viele Krypto-Börsen verschwinden auf mysteriöse Art und weise ohne Erklärung. Oft nutzen sie die bisher aufgebaute Reputation, um auf weitere Projekte zu verweisen. Steuert ein Besucher die ehemalige Webseite des Betriebs an, wird er umgeleitet.
Aus der Tabelle geht jedoch nicht hervor, ob die betroffenen Unternehmen ihre Kunden auszahlten, oder im Zuge eines Exit Scams mit den Kundeneinlagen verschwanden.
Krypto-Börsen behaupten sich trotz immensem Bärenmarkt
Seit November 2021 geht es für den Kryptomarkt beinahe stetig bergab. Immer wieder erschüttern neue Nachrichten das Vertrauen der Investoren. Die einflussreichsten Ereignisse im Jahr 2022 waren die politische Situation, die in vielen Ländern zu Teuerung führte, auf welche die Zentralbanken mit steigenden Leitzinsen reagierten.
Die steigenden Leitzinsen sorgten dann wiederum für weniger Spekulation am Krypto-Markt. Spekulanten entnahmen ihre Kredite, um nicht in die Zinsfalle zu tappen. Ausserdem kollabierte der Krypto-Lender Celsius, der genau wie die Krypto-Börse FTX mit Kundeneinlagen spekulierte.
Auch der Niedergang von Terra spielte eine immense Rolle. Der Ausgang dieser Geschichte ist unterdessen immer noch offen. Im September kehrt die Kryptowährung unter die 100 grössten Coins zurück. Einige Personen glauben immer noch an ihren Erfolg.
Cryptowisser stellt fest: Trotz dieser Vielzahl an Niederschlägen, können sich Krypto-Börsen dieses Jahr deutlich besser behaupten, als noch während des Vorjahres. 2021 erlebte der Kryptomarkt sein bisheriges Allzeithoch, aber offenbar auch ein folgenschweres Sommerloch.
2022 kollabierten demnach 40 Prozent weniger Krypto-Börsen als noch 2021. Gleichzeitig sinkt auch der Anteil an Handelsplätzen, die aufgrund schwerwiegender Hacks schliessen müssen, als Betrüger gekennzeichnet sind oder aufgrund regulatorischer Schwierigkeiten vom Markt verschwinden.
Die sinkende Anzahl an Insolvenzen lässt erkennen, dass sich innerhalb der Kryptobranche erste Unternehmen aus dem Konkurrenzkampf hervortun und professioneller agieren.
Trotzdem geraten die Krypto-Börsen seit November deutlich in die Kritik. Einige Beobachter vermuten: Viele der Firmen könnten genau wie Banken nur Teilreserven bereitstellen. Die Bereitschaft, einen Proof of Reserves oder Proof of Liabilities bereitzustellen, nimmt zu, doch beweist sich als zweischneidiges Schwert. Trotz Auditierungen bleibt die Kritik nicht aus.
Leseempfehlung: Sicherheit von Krypto-Börsen kritisch? Rettet uns Proof of Reserves?