Es ist noch gar nicht lange her, als der MiCa-Entwurf innerhalb der EU grosse Wellen schlug. Letztendlich hat sich eine kritische Passage hinsichtlich Proof-of-Work nicht durchgesetzt. Kaum ist ein Dienstleistungsverbot für PoW-basierte Kryptowährungen wie Bitcoin vom Tisch, könnte das nächste Verbot folgen. Es geht um Wallets, über die man per Private Key komplett selbst verfügt und bei denen man keinerlei persönliche Daten angeben muss. Erwartet uns ein Wallet Verbot in der EU?
EU will Wallets strenger überwachen
Dass Krypto-Börsen aufgrund regulatorischer Vorgaben dazu verpflichtet sind, ein KYC-Protokoll durchzuführen (Know Your Customer) und in der Pflicht stehen, die Aufsichtsbehörden zu informieren, wenn ein Verdacht auf Geldwäsche besteht, sieht das bei Hardware-Wallets anders aus. Hier können Inhaber von Kryptowährungen ihre Kryptowährungen verwahren, ohne die Kontrolle über den Private Key an eine dritte Partei abzugeben. Der Inhaber solch einer Wallet ist zumindest dann anonym, wenn keine Transaktionen mit Adressen erfolgen, bei denen beispielsweise über eine Krypto-Börse ein verifizierter Name hinterlegt ist.
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Am Donnerstag soll nun darüber abgestimmt werden, solche unhosted Wallets komplett zu verbieten. Auch bei diesen Wallets sollen Mechanismen eingeführt werden, die eine Registrierung mit vollem Namen und Adresse gewährleisten sollen. Zusätzlich sollen zukünftig ausnahmslos alle Transaktionen, die einen Wert von 1.000 Euro übersteigen, an die entsprechenden Aufsichtsbehörden gemeldet werden – unabhängig davon, ob ein Geldwäscheverdacht im Raum steht oder nicht. Dieser Umstand würde höchstwahrscheinlich auch die Aufsichtsbehörden mit unwichtigen Fällen überfluten.
Wie hoch stehen die Chancen, dass das Wallet Verbot in der EU umgesetzt wird?
Aktuell scheint die Mehrheit ein solches Verbot bzw. eine deutlich strengere Regulierung zu unterstützen. Stattfinden wird die wichtige Abstimmung am morgigen Tag. Viele sehen nun die Gefahr, dass die EU in diesem Technologie-Sektor durch die Regulierungsmassnahmen abgehängt wird. So sieht das unter anderem auch Bitkom, wie man in einer offiziellen Pressemitteilung mitteilte.
Fakt ist, dass die Regulierung auch seinen Teil zur Adoption von Kryptowährungen beiträgt. Allerdings steht auch CoinPro den geforderten Massnahmen kritisch gegenüber. Insbesondere werden damit alle Investoren, die ihre Coins auf einer eigens verwalteten Wallet halten wollen, ebenfalls zum gläsernen Investoren.