Wegen der aktuellen Corona-Krise ist die Rede von CBDC bei den meisten Zentralbanken in den Hintergrund geraten. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) befürwortet jedoch die Einführung von Zentralbank-Digitalwährungen (CBDC) als alternatives Zahlungsmittel während der Coronavirus-Pandemie.

Laut einer neuen Studie soll der Einsatz alternativer Zahlungsmittel die Ansteckungsgefahr zusätzlich verringern können. Nun hat auch die Bank of Korea (BOK), die Zentralbank von Südkorea, einen 22-monatigen Pilotplan zu digitalen Währungen vorgestellt.

CBDC: Pilotprojekt läuft zunächst für 22 Monate

Trotz ihrer skeptischen Haltung am Anfang des Jahres haben die Bankangestellten nun beschlossen, ihre Pläne für die Emission eines koreanischen CBDC anzupassen. Südkorea gab zwar grünes Licht für Kryptowährungen, doch die Zentralbank bleibt weiter skeptisch und erwägt Überprüfung, während für CBDCs vorerst kein Interesse bestand. Es werden aber nun Schritte unternommen, die laut dem Bericht der Korea Times denen von Japan und den Vereinigten Staaten ähneln.

Anstatt eine nationale digitale Währung mit Volldampf voranzutreiben, war die BOK eher darüber besorgt, dass der digitale WON das Finanzsystem im Land destabilisieren würde. Ob die drohende Wirtschaftskrise und die anhaltende Coronavirus-Pandemie mögliche Faktoren für diese Wandlung sind, ist ungewiss. Die Südkoreanische Zentralbank möchte nun 22 Monate lang Tests durchzuführen, um festzustellen, wie gut eine digitale Währung das aktuelle Papiergeld ersetzen kann. Es werden unter anderem die technischen Probleme geprüft, die während des Pilotprojekts auftreten.

Südkorea folgt anderen Weltmächten

Der koreanische Ansatz reflektiert damit die Haltung anderer Weltmächte wie Grossbritannien, Japan, den USA und Kanada. Damit schliesst sich die BOK mindestens sechs grossen westlichen Banken an, die im Januar dieses Jahres eine gemeinsame Research-Gruppe gebildet haben. Japan und die USA hatten ursprünglich zwar keine Pläne, einen CBDC in naher Zukunft herauszugeben, doch nun möchten die beiden Länder ihre Forschung in diesem aufstrebenden Gebiet fördern und zu intensivieren.

Der Hauptakteur auf dem asiatischen Kontinent ist China, das der Entwicklung eines CBDC noch im vergangenen Jahr oberste Priorität einräumte. Ein Datum für den Start wurde jedoch noch nicht bekanntgegeben. Die BOK hat auch beschlossen, im raschen Wandel des Zahlungsumfelds proaktiv zu bleiben. Dazu wird das CBDC-Pilotsystem eingerichtet und technische sowie rechtliche Fragen bezüglich der Einführung von CBDC geprüft.

Während das Pilotprojekt ein grosser Fortschritt für Südkorea ist, wird die Einführung von CBDC laut BOK nicht in naher Zukunft stattfinden. Dies liegt daran, dass das Land für viele Zahlungs- und Dienstleistungsmärkte nach wie vor stark auf Bargeld angewiesen ist.

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