Die Hash-Rate des Bitcoin-Netzwerks ist am 26. März um satte 15,95% gesunken. Dies entspricht einem Rückgang um 45% gegenüber den Höchstständen von 2020. Laut Angaben von blockchain.com ist die Hash-Rate von 136,2 TH/s (1. März) auf nur 75,7 TH/s gefallen (26. März). Doch welche Auswirkungen wird der Rückgang auf den Bitcoin (BTC)-Kurs haben?

Die kombinierten Auswirkungen des Rückgangs der Hash-Rate sowie der Anzahl der Bitcoin-Miner, haben zu einem der wohl grössten Schläge für das Bitcoin-Netzwerk seit 2011 geführt. Die Gründe für den Einbruch sind jedoch umstritten und werden auf eine Reihe von Faktoren zurückgeführt – von dem bevorstehenden BTC-Halving-Event und dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie bis zu einer weltweiten Rezession, die dazu führt, dass BTC-Miner den Markt verlassen.

Was bedeutet der Rückgang der Bitcoin Hash-Rate?

Die Hash-Rate des Bitcoin-Netzwerks ist so ausgelegt, dass die Rechenschwierigkeiten des Mining-Prozesses nach jeweils 2.016 Blöcken angepasst werden – was etwa alle zwei Wochen geschieht. Die Korrelation ist direkt proportional: Wenn die Hash-Rate steigt, steigt auch die Rechenschwierigkeit und umgekehrt. Die gegebene Maßnahme soll das Mining von neuen Blöcken fördern und den Prozess lohnender machen.

Der Rückgang der Hash-Rate bedeutet wiederum, dass sich eine grosse Anzahl von Minern von der Blockchain getrennt hat. Eine solche Wendung wurde nach den turbulenten Ereignissen des vergangenen Monats erwartet, nachdem der Bitcoin-Preis auf 3.700 USD fiel und einen Rückgang von 60% verzeichnete. Infolgedessen fanden es viele Miner möglicherweise unrentabel, die teure Ausrüstung, die auch viel Strom verbraucht, weiter zu nutzen.

Verlassen Miner wirklich den Markt?

Die Hash-Rate stand schon immer in direktem Zusammenhang mit der Rentabilität von BTC-Mining. Das Schürfen ist also nur rentabel, solange der BTC-Preis hoch bleibt. Mit zunehmender Rechenschwierigkeit müssen Miner mit geringer Leistung ihre Vermögenswerte verkaufen, um das Mining fortzusetzen, was zu einer Erhöhung des Bitcoin-Angebots führt. Wenn Miner nicht mehr wettbewerbsfähig sind, verlassen sie den Markt, was zu einem Rückgang der Hash-Rate führt.

Der Rückgang der Anzahl an BTC-Minern könnte also auch den Rückgang der Hash-Rate verursacht haben. Alle Miner investieren in ein langfristiges Geschäft und tragen zur Blockchain bei. Die kleineren Unternehmen schliessen, weil sie alle mit sehr hohen Investitionskosten für die Ausrüstung in die Branche eingetreten sind. Nach dem Kurseinbruch von Bitcoin und anderen Kryptowährungen, wurden die Miner gezwungen, ihre digitalen Vermögenswerte zu Billigpreisen zu verkaufen, um zu überleben.

Je niedriger der Preis, desto geringer die Marge pro Berechnung. Dies kann so lange fortgesetzt werden, bis nur noch die Stärksten übrig sind, was einen der grundlegenden Mängel des Bitcoin-Netzwerks hervorhebt. Doch nicht alle Experten sind sich nicht einig, dass der jüngste Rückgang der BTC-Hash-Rate etwas mit der Kapitulation von Minern zu tun hat – insbesondere vor dem anstehendem BTC-Halving, da nach dem Halving normalerweise ein enormer Preisanstieg zu erwarten ist.

Andere Faktoren wie Wirtschaftskrise und Corona-Pandemie

Es könnte jedoch eine ganze Reihe vernünftiger Erklärungen dafür geben, warum die Hash-Rate des BTC-Netzwerks gesunken ist. Es ist auch wahrscheinlich, dass Mining-Aktivitäten aufgrund von COVID-19 je nach Region vorübergehend eingestellt werden musste. Ein Rückgang der Bitcoin Hash-Rate könnte auch durch ein Defizit an Mindern und durch die Schliessung von Mining-Farmen in China sowie durch den Preisanstieg für die Ausrüstung verursacht werden. Auf Bitcoin-Miner in China entfallen immerhin 65% der gesamten Hashrate des Krypto-Netzwerks.

China ist deshalb einer der möglichen Gründe, warum die Hash-Rate gesunken ist, weil die Anlagen nicht bzw. nicht mit den vollen Kapazitäten arbeiten. Die monatliche Produktion von über 54.000 neuen Bitcoins durch Miner belastet auch den BTC-Preis, was zu einem Überangebot führt. Der Druck, Bitcoin zu verkaufen, um Mining-Ausrüstung zu warten und zu modernisieren, ist für Minder immens, da sie möglicherweise immer noch versuchen, signifikante Gewinne zu erzielen.

Mögliches Szenario: Bitcoin bricht sein Allzeithoch

Viele Experten gehen jedoch auch von positiven Szenarien aus: BTC könnte in den nächsten sechs Monaten sein Allzeithoch brechen. Und das liegt nicht an dem Halving, sondern an dem übermässigen Druck von Fiatgeld durch die Zentralbanken weltweit, um die Wirtschaftskrise zu bekämpfen und die Rezession zu kontrollieren. Das Nachdrucken von Geld hilft zwar kurzfristig, doch die Rezession könnte mindestens für die nächsten 2 Jahre andauern. Mindestens drei Gründe sprechen auch nach der Krise für Bitcoin, denn diese Kryptowährung bietet schon seit langem eine Alternative, um digitale Vermögenswerte zu nutzen und zu verwahren, ohne dabei auf zentralisierte Institutionen angewiesen zu sein.

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