Der Verbleib des Terra-Gründers Do Kwon ist immer noch ungewiss. Erst diese Woche hatte ein Gericht in Montenegro die Überstellung nach Südkorea beschlossen, doch durch den Einspruch der Staatsanwaltschaft könnte diese Entscheidung nun kippen. Dem 32-jährigen Südkoreaner droht dann erneut eine Auslieferung an die USA.

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Warum Do Kwon in die USA statt nach Korea ausgeliefert werden könnte

Terra-Gründer Do Kwon könnte nun doch in die USA ausgeliefert werden, obwohl montenegrinische Behörden zuvor beschlossen hatten, den Südkoreaner in sein Heimatland zu überweisen.

Im Juni 2023 war Kwon in die Fänge der Polizei Montenegros gegangen, nachdem er versucht hatte, das Land mit gefälschten Ausweisdokumenten Richtung Dubai zu verlassen. Der Südkoreaner nutzte bei seinem geplanten Ausflug einen gefälschten Pass aus Costa Rica. Im Gepäck führte er einen weiteren gefälschten Ausweis mit.

Daraufhin folgte die Festnahme und eine mehrmonatige Haftstrafe, die der Krypto-Unternehmer bereits absass. Nun sollte der Südkoreaner in seine Heimat abgeschoben werden. Dort begann die Geschichte um Terra (LUNA), deren Crash im Mai 2022 Kwon zum Verhängnis werden könnte.

Durch den Zusammenbruch des Ökosystems gingen mehrere Milliarden US-Dollar verloren. Kwon wurde wegen Betruges angeklagt und ist seitdem auf der Flucht. Seine Rolle in dem Vorfall ist bis heute ungeklärt.

Ein montenegrinisches Gericht beschloss am Mittwoch, dass der Terra-Gründer nach Südkorea abgeschoben wird. Eigentlich sollte diese Entscheidung endgültig sein. Ein Widerspruch des Südkoreaners wurde zu diesem Zeitpunkt abgelehnt.

Eine Überstellung des Beschuldigten in die USA sollte nicht stattfinden. Das Gericht begründete diese Entscheidung mit der Tatsache, dass Südkorea zuerst eine Auslieferung beantragte. Erst später reichten US-Behörden ihre Anfrage in Montenegro ein.

Staatsanwaltschaft verwirft Entscheidung im Fall Do Kwon erneut

Die Überstellung des Beschuldigten in die USA könnte nun doch wieder infrage kommen, wie Aufzeichnungen der montenegrinischen Behörden zeigen. So legte die oberste Staatsanwaltschaft Widerspruch gegen die Entscheidung des obersten Gerichtshofs ein.

Das Gericht habe mit seiner Entscheidung gegen geltende Gesetze widersprochen, heisst es in der Erklärung. Demnach habe man die Auslieferung nach Südkorea in einem verkürzten Verfahren beschlossen.

Das verkürzte Verfahren sei laut Gesetz aber gar nicht zulässig. Stattdessen hätte ein reguläres Verfahren stattfinden müssen. Darüber hinaus habe das Gericht die eigenen Kompetenzen überschritten. Einen Auslieferungsbescheid dürfe nur der Justizminister ausstellen.

Die Staatsanwaltschaft fordert vom Gericht nun eine Auflösung der bisherigen Entscheidung. Anschliessend muss der Fall neu bearbeitet werden. Ob der Südkoreaner dann tatsächlich in die USA ausgeliefert würde, ist allerdings nicht klar.

Do Kwon versuchte seit seiner Verhaftung mit verschiedenen Rechtsmitteln eine Auslieferung generell zu verhindern. Terra Labs, das Unternehmen hinter Terra, wurde 2018 in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul gegründet. Später wanderte es nach Singapur ab.

Obwohl keine konkrete Beziehung zu den Vereinigten Staaten Amerikas besteht, streben US-Behörden ebenfalls eine Auslieferung an. Do Kwon soll US-amerikanische Anleger über Investments in Terra betrogen haben, so der Vorwurf.

Kwon wurde während seiner Reise von seinem ehemals engen Mitarbeiter Han Chang-joon begleitet. Auch er soll gefälschte Dokumente genutzt haben. Sein früherer Mitarbeiter wurde bereits im Februar an südkoreanische Behörden überstellt. Do Kwon sollte ursprünglich am 23. März folgen.

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